Eine Umfrage von Creditreform unter rund 4000 Unternehmen prognostiziert verstärkten Stellenabbau: Über 41 Prozent der Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern wollen Arbeitsplätze streichen. Insgesamt gingen gut 17 Prozent aller Mittelständler davon aus, Mitarbeiter entlassen zu müssen.

Berlin. Der Stellenabbau im deutschen Mittelstand trifft vor allem Großunternehmen: Über 41 Prozent der Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern planen, Arbeitsplätze zu streichen, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Dienstag zu ihrer Frühjahrsumfrage unter rund 4000 Unternehmen mitteilte.

Bei Kleinunternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten planten dies nur 7,4 Prozent. Insgesamt gingen gut 17 Prozent aller Mittelständler davon aus, Mitarbeiter entlassen zu müssen. Über 70 Prozent der befragten Firmen wollten zwar ihre Beschäftigtenzahl halten. "Allerdings dürfte sich der Stellenabbau auch im Mittelstand beschleunigen", hieß es.

Fast ein Viertel der Firmen habe wegen der Wirtschaftskrise in den vergangenen sechs Monaten bereits Stellen gestrichen. Um dies zu vermeiden, nutzten gut 42 Prozent Überstundenkonten und fast ein Drittel Kurzarbeit.

"Ertragslage ist desaströs"

Unter der Rezession leiden auch Umsatz und Erträge der Firmen deutlich. Hier liegen die jeweiligen Indikatoren von Creditreform je auf 15-Jahres-Tiefständen. "Die Ertragslage im deutschen Mittelstand ist desaströs", teilten die Experten mit.

Hatten im Frühjahr noch fast die Hälfte der Firmen ihre Geschäftslage als gut oder sehr gut bewertet, tun dies derzeit nur noch ein Drittel. Den westdeutschen Betrieben mache der Abschwung wegen ihrer Exportorientierung stärker zu schaffen als den ostdeutschen.

Insgesamt drückt die Rezession auch die Investitionsbereitschaft der Firmen kräftig. Gut 17 Prozent der Betriebe nennen Finanzierungshemmnisse als Grund für unterlassene Ausgaben. Eine Kreditklemme stellt jedes sechste Unternehmen fest und damit doppelt so viele wie vor einem Jahr.