Der Computerkonzern IBM hat sein Angebot für Sun Microsystems nach Informationen der Nachrichtenagentur Associated Press revidiert. Eine mit den Gesprächen vertraute Person sagte, IBM habe die Offerte im Umfang von sieben Milliarden Dollar am Wochenende zurückgenommen.

Boston. Grund für den Rückzug von den Kaufplänen war demnach, dass nach dem Willen von Sun IBM nicht mehr der einzige Verhandlungspartner sein sollte.

Die Verhandlungen waren bereits weit fortgeschritten. Dem Vernehmen nach wollte IBM 9,50 Dollar je Aktie bezahlen, etwa das Doppelte, was ein Sun-Papier wert war, als die Gespräche im vergangenen Monat öffentlich wurden. Über den Abbruch der Verhandlungen berichtete am Sonntag zuerst das "Wall Street Journal". Zunächst war unklar, ob die beiden Firmen ihre Gespräche fortsetzen wollen.

Sun war im Hightech-Boom ein erfolgreiches Unternehmen, wirkte aber in den vergangenen Jahren orientierungslos, schrieb riesige Verluste und entließ Tausende Mitarbeiter. Deswegen waren Experten von den Gesprächen nicht überrascht. Sun besitzt die Rechte an Servertechnik und Software, die zur Produktpalette von IBM passen könnten. Vermutlich würden aber die Kartellbehörden das Vorhaben kritisch prüfen.