Nach den Anschlägen am 11. September 2001 in New York herrschte Panik, weitere terrorbereite “Schläfer“ könnten sich in Deutschland eingenistet haben. Deshalb hat die Telekom laut einem Zeitungsbericht Millionen von Kundendaten dem Bundeskriminalamt für Rasterfahnungen überlassen.

Frankfurt am Main. Dabei sei es nicht um die Suche nach bestimmten Straftätern oder konkrete Gefahren gegangen. Sondern, wie die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf gut informierte Konzernkreise berichtet, um eine Durchrasterung von nahezu allen Kunden-Datenbeständen der Telekom ohne ersichtliche Rechtsgrundlage.

In den Kundendaten ist laut "FAZ" nach den Terroranschlägen von New York 2001 anhand bestimmter Kriterien nach potentiellen "Schläfern" gesucht worden. Die Rasterfahndung habe unter anderem in einem Rechenzentrum der Telekom stattgefunden.

Wie die Zeitung weiter berichtet, sehen Führungskreise des Unternehmens bis heute keine ausreichende Rechtsgrundlage für das heimliche Durchforsten von Millionen Kundendaten. Das Bundesverfassungsgericht hatte die bundesweite Rasterfahndung nach "Schläfern" 2006 für verfassungswidrig erklärt.

Bereits seit einem Jahr ermittelt die Staatsanwaltschaft Bonn gegen den früheren Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel im Bespitzelungsskandal bei der Telekom. Das Unternehmen hatte nach der Amtszeit von Zumwinkel aufgedeckt, dass in den Jahren 2005 und 2006 rund 60 Aufsichtsräte und Journalisten ausgespäht worden waren, indem ihre Telefonverbindungen überprüft wurden.