Die Konjunkturkrise beschleunigt die Talfahrt der deutschen Schlüsselindustrie Maschinenbau dramatisch. Der Auftragseingang brach im Februar mit einem Minus von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr noch stärker ein als in den Monaten zuvor.

Frankfurt/Main. Für das Gesamtjahr senkte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau am Mittwoch seine Prognose deutlich und rechnet nun mit einem Rückgang der Produktion von 10 bis 20 Prozent. Zuletzt hatte der Verband ein Minus von 7 Prozent vorausgesagt.

"Natürlich ist die Tatsache, dass wir unsere Prognose bereits nach sechs Wochen wieder zurücknehmen müssen, auch für uns extrem unbefriedigend. Doch der dramatische Rückgang von Auftragseingang und auch Umsatz lässt uns keine andere Wahl", erklärte VDMA- Hauptgeschäftsführer Hannes Hesse.

Im Januar waren die Bestellungen aus dem In- und Ausland gegenüber dem Vorjahr bereits um 42 Prozent zurückgegangen, im Dezember 2008 um 40 Prozent und im November um 30 Prozent. Im Februar sanken das Bestellvolumen aus dem Inland um 45 Prozent, die Auslandsnachfrage gab mit minus 50 Prozent noch stärker nach.

Kollektiver Einbruch von Auftragseingang und Umsatz

Der nahezu kollektive Einbruch von Auftragseingang und Umsatz im Maschinenbau und bei seinen Kunden zeige zudem, dass das entscheidende Problem das Thema Finanzierung und Liquidität sei, sagte Hesse weiter. Nach wie vor sei unklar, ob und wann die Investoren wieder Vertrauen finden würden.

Der VDMA habe sich daher entschlossen, bei der Produktionsprognose mit einer Bandbreite zu arbeiten. Dies ermögliche eine stärke Berücksichtigung der unterschiedlichen Entwicklung in den einzelnen Teilbranchen des Maschinenbaus.

In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Dezember 2008 bis Februar 2009 brachen die Aufträge insgesamt um 44 Prozent im Vorjahresvergleich ein. Bei den Inlandsaufträgen verbuchte die Branche ein Minus von 38 Prozent und bei den Auslandsaufträgen ein Minus von 46 Prozent.