Kurz vor dem Besuch von Kanzlerin Angela Merkel morgen in Rüsselsheim fordern SPD-Politiker und Gewerkschaften immer lauter den Einstieg des Staates...

Frankfurt. Kurz vor dem Besuch von Kanzlerin Angela Merkel morgen in Rüsselsheim fordern SPD-Politiker und Gewerkschaften immer lauter den Einstieg des Staates beim Autobauer Opel. Außenminister Frank-Walter Steinmeier schloss ein Engagement nicht aus und hält die Fahrzeuge des Rüsselsheimer Herstellers für wettbewerbsfähig. "Ich plädiere dafür, keine verantwortbaren Möglichkeiten auszuschließen, mit denen wir Opel eine Brücke in die Zukunft bauen können", sagte Steinmeier der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Staatshilfe komme nur in Betracht, wenn die Produkte auf dem Markt eine Chance hätten. "Ich denke, die haben sie."

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund hält eine Staatsbeteiligung an einer selbstständigen Opel-Gesellschaft für möglich. Der Autobauer sei für seine Standorte und die dort lebenden Menschen systemrelevant, sagte DGB-Chef Michael Sommer der "Wirtschaftswoche" in Anspielung auf die Rettungspakete für Banken. "Immerhin gibt es Unternehmen, die mit einer Staatsbeteiligung gut laufen."

Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg dämpfte hingegen Hoffnungen auf eine Rettung. "Die Bundesregierung wird alles in ihrer Macht stehende tun, um den Mitarbeitern zu helfen", sagte er. "Diese erwarten aber auch, dass wir realistisch handeln und keine Luftschlösser bauen." Ob Opel die Hilfe der Bundesregierung bekomme, bemesse sich am Rettungskonzept der Firma und ihrer Mutter. Sollte die Bundesregierung sich am Ende dazu entschließen, Opel nicht zu helfen, will Guttenberg nach eigenen Worten das "Gespräch mit den Menschen vor Ort suchen", um die Entscheidung zu erklären. Guttenberg lehnte es zudem ab, dass die Bundesregierung die Risiken eines Investors trägt.