Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann kann in seinem letzten Jahr an der Vorstandsspitze wieder auf schwarze Zahlen hoffen. Trotz der weltweiten Rezession und der anhaltenden Finanzkrise sieht der Schweizer gute Gründe, die jüngsten Milliardenverluste seines Hauses schnell vergessen zu machen.

Frankfurt. Zwar werde die Branche auch 2009 "mit großen Schwierigkeiten konfrontiert sein", schreibt Ackermann im gestern vorgelegten Geschäftsbericht. Doch wenn die Weltwirtschaft nicht stärker einbreche als erwartet und neue Schocks für die Finanzmärkte ausblieben, dann "sollte die Deutsche Bank 2009 in die Gewinnzone zurückkehren". Ackermann berichtete über einen "erfreulichen Start" in das neue Jahr.

2008 war die größte deutsche Bank wegen der Finanzmarktkrise erstmals in der Nachkriegsgeschichte in einem Gesamtjahr in die roten Zahlen gerutscht. 3,9 Milliarden Euro Verlust standen am Ende zu Buche. Als Konsequenz daraus erklärte das Management seinen Verzicht auf Bonuszahlungen: Insgesamt sanken die Bezüge aller fünf im Jahr 2008 aktiven Vorstände im Vergleich zum Vorjahr um 86 Prozent auf rund 4,48 Millionen Euro. Außer Ackermann, dessen Gesamtvergütung von fast 14 Millionen Euro auf knapp 1,4 Millionen Euro und damit auf ein Zehntel zusammenschmolz, erhielt keiner der Vorstände mehr als eine Million Euro. Erstmals seit Jahren ist Ackermann damit nicht mehr Spitzenverdiener unter den Chefs der Konzerne im Deutschen Aktienindex.

Dem Geschäftsbericht zufolge hielt der 61 Jahre alte Schweizer Ende Februar etwa 335 000 Aktien der Deutschen Bank, was beim gestrigen Kurs einem Wert von gut zehn Millionen Euro entspricht. 2008 war der Aktienkurs von rund 90 Euro auf etwa 30 Euro eingebrochen. Der Konzern war zum Jahresende wieder mehrheitlich im Besitz inländischer Aktionäre (55 Prozent), nachdem deren Anteil im Vorjahr auf 45 Prozent gesunken war.