Auch der weltgrößte Autobauer steckt in der Krise: Für 2008 rechnet der Japaner mit dem ersten Verlust seiner Firmengeschichte. Der Enkel des Firmengründers, Akio Toyoda, soll den Karren nun aus dem Dreck ziehen.

Tokio. Toyota wird zukünftig wieder von einem Mitglied seiner Gründerfamilie geleitet. Akio Toyoda, ein Enkel des Firmengründers Kiichiro Toyoda, rückt an die Spitze des Unternehmens, wie Toyota am Dienstag mitteilte.

Der 52-Jährige war bislang Vizechef des Unternehmens und löst Katsuaki Watanabe ab, der zuletzt den ersten Verlust in der Geschichte des Konzerns hatte einräumen müssen: Im vergangenen Jahr hatte Toyota weltweit 8,972 Millionen Fahrzeuge verkauft - vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Vor allem im wichtigen Markt Nordamerika war die Nachfrage im vergangenen Jahr eingebrochen.

Deshalb rechnet Toyota in dem am 31. März endenden Finanzjahr mit dem ersten Verlust in 70 Jahren. Erwartet wird ein Minus von 150 Milliarden Yen (1,24 Milliarden Euro).

Stimmung auf Rekordtief

Leicht wird die Aufgabe nicht für Toyoda: Rezession und Angst vor dem Jobverlust haben die Stimmung der japanischen Konsumenten auf ein Rekordtief gedrückt. Der Index für das Verbrauchervertrauen im Dezember sackte um über zwei Punkte auf 26,2 Zähler, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Dies ist der tiefste Stand seit Umfragebeginn 1982.

Japan steckt derzeit in einer tiefen Rezession und die Wirtschaft liefert keine Signale für einen Aufwärtstrend. Für die Dezember-Exporte wird ein Rekordrückgang von rund 30 Prozent zum Vorjahresmonat erwartet. Die japanische Industrie leidet unter der weltweiten Nachfrageflaute.

Seit 14 Jahren kein Mitglied der Gründerfamilie an der Spitze

Akio Toyoda ist das erste Mitglied der Gründerfamilie an der Spitze des Autokonzerns seit 14 Jahren. Damals hatte Shoichiro Toyoda sein Amt niedergelegt, der von 1982 bis 1992 an der Spitze des Autobauers stand. Akio Toyoda ist ein Enkel von Firmengründer Kiichiro Toyoda, der Toyota Motor im Jahre 1937 gründete.

Akio selbst ist seit 1984 im Konzern beschäftigt und stieg 2005 zum Vizechef des Unternehmens auf. Seine Ernennung war schon erwartet worden. Sie muss noch auf einer Aktionärsversammlung im Juni bestätigt werden.