Die dritte Generation des Toyota Prius rollt im Sommer zum Händler. Honda bietet das Modell Insight zum Preis von etwa 18 500 Euro an.

Detroit. Das Thema Umweltschutz und CO2-Reduzierung hat auch den nordamerikanischen Kontinent erreicht. Statt der typischen PS-Protze stehen Hybridmodelle derzeit im Mittelpunkt der Motorshow in Detroit. Drei der gezeigten Autos haben das Zeug zu Bestsellern. Mit verbessertem Antriebssystem und aufgefrischtem Design tritt der Hybrid-Pionier Toyota Prius in der dritten Generation an. Die Tochtermarke Lexus ist mit der neuen Einstiegsversion HS 250h vertreten und Honda stellt sein Niedrigpreismodell Insight vor.

Zwar hat sich technisch keine Revolution bei den Hybridautos abgespielt, doch die Spritspartechnik ist kleiner, leichter und teilweise auch preiswerter geworden. Äußerlich setzt der Toyota Prius weiterhin auf seine prägnante Keilform. Länge und Radstand sind mit 4,46 Metern und 1,75 Metern nahezu gleich, das Gepäckraumvolumen ist aufgrund einer geschrumpften Batteriekühlung leicht gewachsen. Der Prius ist wieder als Vollhybrid ausgelegt, das heißt, neben dem Betrieb mit beiden Motoren gleichzeitig ist auch die rein elektrische Fahrt möglich. Rund 1,6 Kilometer am Stück können so emissionsfrei zurückgelegt werden. Der Hubraum des Benzinmotors wächst von 1,5 auf 1,8 Liter, an Leistung stehen nun 72 kW/98 PS zur Verfügung. Ergänzt wird der Benziner von einem 59 kW/80 PS starken Elektromotor. Als Systemleistung gibt der Hersteller 99 kW/134 PS an.

Die Stromversorgung übernimmt zunächst die bewährte, aber wenig leistungsstarke Nickel-Metallhydridbatterie. Ein leistungsfähigerer Lithium-Ionen-Akku, der auch per Steckdose aufgetankt werden kann, wird frühestens 2010 folgen. Nach US-Norm benötigt der Prius umgerechnet rund 4,7 Liter/100 km. Die Markteinführung in den USA erfolgt im Frühjahr, Europa ist im Sommer an der Reihe. Das aktuelle Modell ist für 25 850 Euro zu haben, der Neue dürfte das Niveau in etwa halten.

Größer und deutlich luxuriöser als der Prius tritt der Lexus HS 250h auf, der sich bei der Antriebstechnik in Teilen zwar bei seinem Markenbruder bedient, mit einer Systemleistung von 139 kW/190 PS aber noch kräftiger daher kommt. Äußerlich tritt der Mittelklässler mit seinem klassischen Stufenheck etwas konventioneller auf als der Prius.

Einen technisch weniger anspruchsvollen, dafür deutlich preiswerteren Weg geht Honda. Statt als Vollhybrid fährt der neue Insight als Mildhybrid vor. Der etwa 13 PS starke Elektromotor kann dabei nicht alleine die Antriebsarbeit übernehmen, sondern unterstützt lediglich den 1,3-Liter-Benziner (95 PS) beim Beschleunigen. Die Technik kommt bereits im Honda Civic Hybrid zum Einsatz, wurde für den Insight aber überarbeitet, sodass der Antrieb nun leichter und kleiner ist. Platz findet die Antriebseinheit unter dem Laderaumboden, so dass - anders als beim Civic - die Rückbank umgeklappt werden kann. Der Verbrauch soll bei 4,4 Litern liegen. Auf den Markt kommt der Fünftürer im Frühjahr, die Preise in Deutschland dürften bei rund 18 500 Euro liegen.

Die Erfolgschancen der Neulinge sind schwer vorauszusagen. Ihre Verbrauchsvorteile spielen sie vor allem im Stadtverkehr aus. Allerdings werden die Japaner auf absehbare Zeit die einzigen Hybrid-Alternativen in ihrer Klasse bleiben, denn die deutschen Hersteller beschränken den Einsatz ihrer für die kommenden Monate angekündigten Doppelmotoren vorerst auf große Limousinen und Geländewagen. So bringt Mercedes die Hybridversion der M-Klasse im Herbst auf den Markt. Der alternative Antrieb für den Geländewagen ermöglicht einen Verbrauchsvorteil von rund 30 Prozent. Möglich wird die Einsparung durch die Kombination des bekannten 3,2-Liter-Benziners mit zwei im Getriebe integrierten Elektromotoren. Zum Durchschnittsverbrauch von weniger als acht Litern sollen auch eine Start-Stopp-Automatik und das Zuschalten der E-Motoren beim Beschleunigen beitragen. Zusammen kommen die Motoren auf eine Leistung von 340 PS. Als Energiespeicher dient eine 200-Kilogramm-Batterie unter dem Kofferraum. Der darin gespeicherte Strom reicht aus, um mit der M-Klasse in der Stadt 2,5 Kilometer elektrisch zu fahren.

Die Serienversion des Hybrid-Sportwagens Fisker Karma feiert jetzt ebenfalls in Detroit Premiere. Der Viersitzer im klassischen Sportwagen-Design erhält seine Kraft von einem Elektromotor, der von einem benzinbetriebenen Generator mit Strom versorgt wird. An einer haushaltsüblichen Steckdose aufgeladen, schafft es der Karma, rund 80 Kilometer emissionsfrei zurückzulegen. Mithilfe des Generators erhöht sich die Reichweite auf 483 Kilometer. Der Spurt auf Tempo 100 dauert sechs Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 201 km/h. Laut Fisker sind bereits 1000 Bestellungen für den sparsamen Renner eingegangen. Preis: 87 900 US-Dollar.