Ein Preissturz bei Benzin, Diesel und Heizöl hat im Dezember für die geringste Teuerungsrate seit mehr als zwei Jahren gesorgt. Die...

Hamburg. Ein Preissturz bei Benzin, Diesel und Heizöl hat im Dezember für die geringste Teuerungsrate seit mehr als zwei Jahren gesorgt. Die Verbraucherpreise stiegen nur noch um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Inflationsrate sank damit den fünften Monat in Folge und liegt nun auf dem niedrigsten Niveau seit Oktober 2006. Im November waren die Lebenshaltungskosten noch um 1,4 Prozent gestiegen.

Auch für 2009 rechnen die Bundesbank und führende Wirtschaftsforschungsinstitute mit einer moderaten Preisentwicklung. Die Teuerungsrate werde nur noch um etwa 0,8 Prozentpunkte zulegen. Das wäre der niedrigste Wert seit zehn Jahren. "Inflation ist jetzt kein Thema mehr", sagte der Konjunkturexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Karl Brenke, mit Verweis auf den Preisverfall bei Rohöl und anderen Exportgütern.

Das spüren die Verbraucher deutlich: Zum ersten Mal seit fast vier Jahren kostet ein Liter Diesel derzeit im bundesweiten Durchschnitt weniger als einen Euro. Nach Angaben des Mineralölkonzerns Shell vom Dienstag lag der Preis bei 0,997 Euro pro Liter. Der ADAC nannte sogar 0,987 Euro pro Liter. So niedrige Preise gab es zuletzt im März 2005. Ein Liter Superbenzin kostete zwischen 1,05 und 1,06 Euro, der tiefste Stand seit genau fünf Jahren. Der Preis für Heizöl ist zum Jahreswechsel auf den tiefsten Stand seit Juni 2005 gefallen. Ein Liter kostet derzeit im Durchschnitt rund 52 Cent, wie der Fachdienst EID mitteilte. Vor genau einem Jahr kostete Diesel 1,27 Euro, ein Liter Benzin 1,37 Euro. Der Ölpreis lag am Dienstag bei 39,52 Dollar pro Barrel.

Vor der jetzigen Entspannung mussten die Verbraucher in diesem Jahr die kräftigsten Preiserhöhungen für Waren und Dienstleistungen seit 1994 verkraften. Im Jahresschnitt erhöhte sich die Inflationsrate deswegen um 2,6 Prozent.