Der insolvente Spielwarenhersteller Märklin will mehr als ein Viertel seiner Mitarbeiter entlassen und das Werk in Nürnberg schließen. Insgesamt...

Göppingen. Der insolvente Spielwarenhersteller Märklin will mehr als ein Viertel seiner Mitarbeiter entlassen und das Werk in Nürnberg schließen. Insgesamt sollten 400 der 1417 Stellen gestrichen werden, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Pluta nach einer Betriebsversammlung mit. Am Stammsitz in Göppingen seien 166 der 651 Mitarbeiter betroffen, im ungarischen Györ 180 von 520 Menschen. Von den bisher 58 Mitarbeitern in Nürnberg sollen sieben in Göppingen weiterbeschäftigt werden. Weiteren zehn Beschäftigten werde am Stammsitz des Herstellers ein befristeter Vertrag angeboten. Der Verkauf des Traditionsunternehmens könnte Plutas Plänen zufolge bis August unter Dach und Fach sein. Derzeit gebe es "sieben bis zwölf" realistische Interessenten. In Ungarn sollen vor allem Leiharbeiter und Beschäftigte mit befristeten Verträgen nicht weiterbeschäftigt werden, so der Anwalt. Die von den Entlassungen betroffenen Mitarbeiter an den deutschen Standorten sollen in eine Transfergesellschaft wechseln können. Diese biete ihnen für mindestens ein halbes Jahr Weiterbildungsmaßnahmen an. "Sie erhalten in dieser Zeit 80 Prozent des Nettogehaltes."

Außerdem will Pluta unrentable Stücke aus der Produktpalette aussortieren. "Alle Marken (Märklin, Trix und LGB) bleiben erhalten", kündigte er an. Auch ein Verkauf der Marken sei nicht geplant, hatte Pluta im Stuttgarter Wirtschaftspresseclub gesagt. Sie seien nicht aus dem Unternehmen herauszulösen.