Durch die weltweite Finanzkrise scheint fast nichts mehr so, wie es war. Überall sind die Volkswirtschaften vom Konjunktureinbruch betroffen, mit...

Durch die weltweite Finanzkrise scheint fast nichts mehr so, wie es war. Überall sind die Volkswirtschaften vom Konjunktureinbruch betroffen, mit Opel fürchtet ein deutsches Traditionsunternehmen um seine Zukunft, und auch in der Schifffahrt herrscht Flaute. Mehr als 400 Containerfrachter werden derzeit nicht mehr gebraucht.

Dennoch ist es richtig, dass sich Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee gerade jetzt mit einem nationalen Hafenkonzept befasst. Denn die internationale Arbeitsteilung wird auch die Krise nicht zurückdrehen. Vielmehr werden künftig die Standorte am meisten profitieren, deren Häfen, Flüsse, Straßen, Schienen und Binnenwasserwege am besten für den wieder anschwellenden Transport gerüstet sind. Der Verkehrsminister will dort ansetzen - und Hamburg als größter deutscher Hafen dürfte einer der größten Nutznießer sein. Schließlich steht die Vertiefung der Elbe für die größten Containerfrachter der Welt ganz oben auf der Liste von Tiefensee.

Die Verwendung von vier Milliarden Euro aus den Konjunkturprogrammen ist aber auch deshalb richtig, weil das Geld vielen zugute kommt. Ausbau und Modernisierung von Infrastruktur nutzen Baufirmen und räumen Mittelständlern Chancen für Aufträge ein. Eine Entzerrung im Güterzugverkehr entlastet den Personenverkehr, macht das Bahnfahren insgesamt attraktiver und schützt Autobahnen vor dem Verkehrsinfarkt.

Mit dem Hafenkonzept allein ist die Zukunft der deutschen See- und Binnenhäfen aber nicht gesichert. Verkehrspolitik braucht einen langen Atem, zumal viele Projekte mitsamt ihrer Planung über Jahre hinweg verfolgt werden müssen. Auch in der Zeit nach der Krise und den Konjunkturprogrammen muss das Konzept konsequent weiterverfolgt werden. Investitionen bleiben auch dann notwendig.