Die deutsche Wirtschaft schrumpft laut Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung bis Ende März auf den Stand von vor drei Jahren. Für das erste Quartal 2009 erwarten die Experten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2,2 Prozent.

Berlin. "Die Früchte des letzten Aufschwungs sind aufgezehrt", teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Dienstag in Berlin mit.

Konkret erwarten die Experten für das erste Vierteljahr 2009 einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts um 2,2 Prozent. Im Vorquartal gab es ein Minus von 2,1 Prozent. Dennoch halten den Angaben zufolge die meisten Unternehmen an ihren Stammbelegschaften fest, um nicht durch Arbeitsplatzabbau Fachkräfte zu verlieren.

Größter Leidtragender der Krise ist nach der Analyse weiterhin das produzierende Gewerbe. Dort geht die Wertschöpfung im ersten Quartal um 8,5 Prozent zurück, nachdem sie Ende 2008 um 6,8 Prozent geschrumpft war. Der Bausektor rutscht nach Ansicht der Forscher nach einer leichten Erholung wieder stärker ins Minus und schrumpft um drei Prozent.

Stagnation bei Gaststätten, Verkehr und Handel

"Die staatlichen Bauprojekte sind zwar mit dem Konjunkturpaket II beschlossen worden, sie können jedoch frühestens im zweiten Halbjahr wirksam werden", hieß es. Stagnation erwarten die Forscher im Handel, bei den Gaststätten, im Bereich Verkehr und im Dienstleistungsgewerbe.

Eine Kreditklemme, wie sie mancherorts infolge der Finanzkrise beklagt wird, sieht das DIW nicht. "Die Kreditvergabe der Banken ist weiterhin expansiv ausgerichtet." Zudem sänken die Zinsen. "Eine unmittelbare konjunkturelle Belastung durch die Folgen der Finanzkrise über den Kreditkanal ist daher in Deutschland bislang nicht erkennbar."