Die deutschen Werften rechnen angesichts der weltweit sinkenden Nachfrage mit einem Preiskrieg mit ihren Konkurrenten aus Fernost. Die Zahl der...

Hamburg. Die deutschen Werften rechnen angesichts der weltweit sinkenden Nachfrage mit einem Preiskrieg mit ihren Konkurrenten aus Fernost. Die Zahl der Bestellungen werde voraussichtlich auch 2009 weiter fallen, sagte Werner Lundt, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM).

Bei gebrauchten Schiffen sei bereits ein deutlicher Preisrückgang zu verzeichnen. Die Reedereien zögerten daher schon mit der Bestellung neuer Schiffe. "Die Blase der Überproduktion muss platzen und bevor das passiert, wird die Zahl neuer Aufträge sehr gering sein", sagte Lundt.

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 84 Schiffe im Wert von 4,45 Milliarden Euro hergestellt. Nur Südkorea, Japan und China bauten noch mehr Schiffe. Marktführer in Deutschland ist ThyssenKrupp, gefolgt von zwei Familienunternehmen. Drei deutsche Firmen sind seit Beginn des vierten Quartals 2008 bankrott gegangen.

Lundt zufolge wurden zum Jahresende insgesamt 29 Bestellungen für Schiffe storniert, darunter auch Containerschiffe. Ein Grund dafür sei gewesen, dass es keine Garantien gegeben habe, dass die Reedereien die Schiffe auch bezahlen würden. Denn die Finanzkrise hat ihre Spuren auch in dieser Branche hinterlassen: In der Vergangenheit hatten Werften in Deutschland noch einen Wettbewerbsvorteil, weil sie zur Materialbeschaffung relativ leicht an Überbrückungskredite kamen. Mittlerweile wird auch der weltgrößte Schiffsfinanzierer, die HSH Nordbank, nur noch durch milliardenschwere Staatshilfen am Leben gehalten.