Trotz der Krise der Autoindustrie will die Branche bei einem Zukunftsthema nicht vom Gas gehen - mit dem Internet an Bord. Auf der weltgrößten...

Hannover. Trotz der Krise der Autoindustrie will die Branche bei einem Zukunftsthema nicht vom Gas gehen - mit dem Internet an Bord. Auf der weltgrößten Computermesse Cebit stellen die Hersteller ihre Zukunftsvisionen vor: Navigationsgeräte hören aufs Wort, Autoradios holen sich die Musiksender aus dem Internet und Autos kommunizieren mit Straßenschildern. Die Branche beschleunigt die Weiterentwicklung der IT im Auto seit Jahren mit hohen Investitionen. Bisher allerdings ist schnelles Internet an Bord als Massenprodukt noch Zukunftsmusik, auch wegen der hohen Zusatzkosten.

Informationstechnologie (IT) wird für die Industrie auf jeden Fall immer wichtiger: "Zwischen 80 und 90 Prozent der Innovationen in der Automobilbranche kommen aus dem IT-Bereich", sagt Axel Garbers von dem IT-Branchenverband Bitkom. In der Branchenkrise werde es unter den Firmen zwei Gruppen geben: "Eine, die aufgibt und die Hände in den Schoß legt und eine zweite, die sagt wir müssen jetzt investieren, um weiterhin zukunftsfähige Autos zu haben."

Es wäre kontraproduktiv, wenn man wegen der Krise kein Geld mehr in die Bereiche Forschung und Entwicklung stecken würde, sagt VW-Sprecher Harthmuth Hoffmann. Jedem Tal folge auch immer ein Anstieg und genau dafür brauche die Branche frühzeitig innovative Lösungen. "Die bereiten wir jetzt vor", sagt Hoffmann und verweist auf das VW-Projekt auto@web, das das Internet ins Auto holt. In Wolfsburg wurde zu Testzwecken ein umfangreiches WLAN-Netz aufgebaut, über das der Fahrer umfangreiche Informationen zur Stadt, zu Veranstaltungen, zu freien Parkplätzen oder touristischen Höhepunkten abrufen kann. In den nächsten vier bis fünf Jahren könne das Internet im Auto mit stabilem Empfang Serienreife haben, sagt Hoffmann. Dann werde vermutlich auch die Dateninfrastruktur flächendeckend ausgebaut sein.

Auch beim Autozulieferer Continental wird bei den wichtigsten Forschungsprojekten nicht der Rotstift angesetzt. "Wir führen sie mit der gleichen Energie fort. Da gibt es keinen Einbruch", sagt Sprecherin Dagmar Weiner am Entwicklungsstandort Schwalbach. Lediglich "sehr zukunftsorientierte" Projekte würden nach hinten verschoben.