Auf der CeBIT 2009 zieht eine Gattung von tragbaren Computern die Aufmerksamkeit vieler Besucher auf sich: die Netbooks.
Hannover. Sie sind kleiner und leichter als herkömmliche Notebooks und besitzen eine etwas schmalere Ausstattung. Dafür sind sie mit Preisen von oft 350 bis 550 Euro günstiger als die meisten Laptops. Auf der IT-Schau in Hannover (bis 8. März), bei der es diesmal weniger spektakulär als in früheren Zeiten zugeht, zeigen viele Hersteller neue Geräte.
Dazu zählt zum Beispiel MSI Technology mit zwei neuen Modellen: Beim U115 Hybrid handelt es sich um einen mobilen Rechner, der über eine 160 Gigabyte (GB) große Festplatte und ein Solid State Drive mit 8 GB Kapazität verfügt. SSD-Speicher kommen anders als herkömmliche Festplatten ohne jede Mechanik aus - sie gelten daher als unempfindlich gegenüber Stößen und als sparsam beim Stromverbrauch.
"Der Nutzer kann per Tastendruck entscheiden, ob er die Festplatte oder nur SSD nutzen will", erklärt Marketing-Manager Dirk Neuneier. Wird das Netbook ausschließlich mit SSD betrieben, arbeite es bis zu 12,5 Stunden unabhängig vom Stromnetz. Ansonsten liegt die Akkulaufzeit bei rund 8,5 Stunden. Das U110 verfügt nicht ohne SSD, ist dafür aber mit 450 Euro deutlich günstiger als das 560 Euro teure U115. Beide Rechner arbeiten mit Intels Atom-Chip vom Typ Z530.
Auch der Hersteller LG tummelt sich mittlerweile im Markt für Netbooks. Auf der CeBIT stellt LG das X120 vor. Wie die meisten Netbooks wird auch dieses Gerät mit Windows XP angeboten. Wer jedoch nur im Internet surfen oder Fotos ansehen will, startet den Rechner mit einem Tastendruck über ein ebenfalls installiertes Mini-Linux. Das Netbook fahre dann in weniger als zehn Sekunden hoch, sagt Firmensprecher Nils Seib.
Zur Ausstattung gehören neben einem Atom-Prozessor von Intel drei USB-Anschlüsse, eine 160-Gigabyte-Festplatte, 1 GB Arbeitsspeicher und WLAN. Das mit einer eingebauten Kamera versehene Gerät soll weniger als 400 Euro kosten. Optional erhältlich sind ein UMTS-Modul sowie Bluetooth - damit wird das Gerät dann aber teurer.
Ein Vorreiter in Sachen Netbooks ist Asus. Der Hersteller präsentiert in Hannover sein neues Modell Eee PC 1008HA. Der 1100 Gramm schwere Mobilrechner steckt in einem perlmuttfarbigen Gehäuse. Über seine «inneren Werte» war nicht viel zu erfahren, außer dass es auf den WLAN-n-Standard ausgelegt ist. Optional gibt es Wimax.
So wie die meisten aktuellen Netbook-Modelle kommt auch das Aspire one D150 von Acer daher. «Der Trend geht eindeutig zu Zehn-Zoll- Displays», sagt Martina Keller von Acer. Alles andere sei den Kunden zu klein. Auch beim one D150 gehören Windows XP und ein Atom-Chip von Intel zur Kernausstattung des 399 Euro teuren Geräts. Die meisten Netbooks haben technisch mittlerweile eine nahezu identische Ausstattung - da liegt es nahe, die Kaufentscheidung vom Design abhängig zu machen. Acer bietet zum Beispiel sein D150 in verschiedenen Farben an - weiß, blau, rot und schwarz.
Wer die gut 350 Euro, die für ein Netbook mindestens fällig werden, nicht auf einen Schlag berappen will und zudem Wert auf UMTS legt, kann sich auch bei den Mobilfunk-Providern umschauen. Diese bieten die Geräte ebenfalls an - mit SIM-Karte und Zugang zum mobilen Internet per UMTS. Dafür muss aber wie beim Handy ein Vertrag mit monatlicher Grundgebühr abgeschlossen werden. Vodafone etwa wird in Kürze das LGX120 ins Programm nehmen. Es gesellt sich dann zu einem etwas älteren LG-Modell und einem von Samsung. Auch T-Mobile kann mit Netbooks aufwarten - bald sollen beim Mobilfunker das Samsung NC10, das Compaq Mini 702 EG und das Sony Vaio VGN-P11Z erhältlich sein.