Der Konzern profitierte 2008 vom regen Auf und Ab an den Märkten. Seit Beginn des laufenden Jahres bekommt die Börse allerdings eine Zurückhaltung beim Handel in Wertpapieren und Derivaten zu spüren.

Frankfurt. Die Deutsche Börse hat ihr Ziel eines erneuten Rekordgewinns im abgelaufenen Jahr erreicht. Doch profitierte der Börsenkonzern bei Ausbruch der US-Finanzkrise noch vom regen Auf und Ab an den Märkten, steht er wegen der nun schrumpfenden Handelsumsätze vor Herausforderungen.

Wie der Frankfurter Börsenbetreiber am Dienstag mitteilte, stieg der operative Gewinn (Ebita) 2008 vorläufigen Zahlen zufolge um zwölf Prozent auf 1,508 Milliarden Euro an. Der Nettogewinn kletterte auf 1,033 Milliarden Euro und damit um 13 Prozent. Mit 2,455 Milliarden Euro setzte der Konzern zudem zwölf Prozent mehr um als vor Jahresfrist. "Das Jahr 2008 hat den Finanzsektor weltweit vor Herausforderungen noch nicht dagewesenen Ausmaßes gestellt", resümierte Konzernchef Reto Francioni. Unter anderem dank ihres integrierten Geschäftsmodells sei die Deutsche Börse "mehr als erfolgreich" gewesen. Seit Beginn des laufenden Jahres sei allerdings eine Zurückhaltung beim Handel in Wertpapieren und Derivaten zu spüren. "Wir rechnen mit einem herausfordernden Jahr 2009, das unsere ganze Kraft benötigen wird", betonte Francioni.

Trotz des Rekordgewinns plant der Konzern für 2008 keine Dividendenanhebung: die Aktionäre sollen vielmehr mit 2,10 Euro je Aktie genau so viel wie im Vorjahr erhalten. Über Aktienrückkäufe solle mit Vorlage der Halbjahreszahlen entschieden werden, hieß es.

Im abgelaufenen Jahr lieferte die Terminmarkt-Tochter Eurex den größten Umsatzbeitrag: Dank des anhaltenden Booms an den weltweiten Derivatemärkten und der zugekauften US-Optionsbörse ISE wuchsen die Erlöse um 41 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro. Das Ebita stieg um 35 Prozent auf 597,5 Millionen Euro. Der Umsatz des Abwicklungsdienstleisters Clearstream stagnierte hingegen mit 769,3 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Im Kassamarktgeschäft Xetra bekam der Konzern die zuletzt gesunkenen Handelsvolumina im Zuge der Krise zu spüren: Hier schrumpfte der Umsatz um acht Prozent auf 399,4 Millionen Euro.

Im Gesamtkonzern sank das Ebita auf 322,5 Millionen Euro nach 355,5 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Unter anderem schlugen Rückstellungen für das Sparprogramm zu Buche, hieß es. Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 609 Millionen Euro.