Vom “Wall Street Journal“ über das Hollywood-Filmstudio Twentieth Century Fox bis zum Online-Netzwerk MySpace: All diese Medienunternehmen gehören zu Rupert Murdochs Konzern News Corporation - und bescheren ihm schlechte Zahlen.

New York. Die von US-Medienmogul Rupert Murdoch beherrschte News Corporation hat durch die Wirtschaftskrise und milliardenschwere Abschreibungen im vergangenen Quartal einen enormen Verlust von 6,4 Milliarden Dollar erlitten. Die schmerzhaften Wertberichtigungen im TV- und Zeitungsgeschäft summierten sich auf 8,4 Milliarden Dollar. Wegen einbrechender Werbeerlöse fiel der Umsatz um mehr als acht Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar (6,2 Mrd Euro).

Multi-Milliardär Murdoch verkündete am Donnerstagabend in New York "rigorose Einsparungen" und einen weiteren Stellenabbau quer durch den Konzern. Der operative Gewinn werde im laufenden Geschäftsjahr um 30 Prozent sinken, bei weiterer Zuspitzung der Krise noch mehr. "Der Abschwung ist heftiger und voraussichtlich länger als zunächst gedacht", räumte Murdoch ein.

Zum Konzern gehören unter anderem das Hollywood-Studio Twentieth Century Fox sowie die Traditionszeitungen "Times" und "Wall Street Journal". Der 77-jährige Murdoch kontrolliert auch beim schwer angeschlagenen deutschen TV-Sender Premiere rund ein Viertel der Anteile. Zuletzt garantierte er in letzter Minute eine Sanierung über eine noch ausstehende Kapitalerhöhung.

Ein Jahr zuvor hatte die News Corp. noch einen Gewinn von 832 Millionen Dollar erzielt. Auch ohne die Abschreibungen wären diesmal im Ende Dezember abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal lediglich 320 Millionen Dollar übrig geblieben. Auch die Medienriesen Time Warner und Walt Disney waren zuletzt in den Krisenstrudel geraten: Branchenprimus Time Warner schrieb wegen ebenfalls hoher Berichtigungen ein Milliardenminus, Disneys Gewinn brach um fast ein Drittel ein.

Die Talfahrt erwischte bei der News Corp. fast alle großen Sparten: das Filmgeschäft, den Zeitungs- und Infobereich mit dem Finanzmedienkonzern Dow Jones sowie Teile des TV-Geschäfts, etwa den Sender "Fox". Die immer noch kleine Sparte mit dem Online-Netzwerk MySpace schrieb rote Zahlen. Die Quartalsbilanz der News Corp. fiel demnach schlechter als von Experten erwartet aus. Die Aktie pendelte im nachbörslichen Handel zunächst hin und her und verlor schließlich deutlich.