Im Konflikt bei der Hamburger Tiefdruckerei Broschek geht die Gewerkschaft Ver.di jetzt davon aus, dass bis zu 80 Arbeitsplätze wegfallen könnten.

Hamburg. Im Konflikt bei der Hamburger Tiefdruckerei Broschek geht die Gewerkschaft Ver.di jetzt davon aus, dass bis zu 80 Arbeitsplätze wegfallen könnten. Das sagte Ver.di-Verhandlungsführer Andreas Fröhlich gestern dem Abendblatt. Dies ergebe sich aus dem vom Arbeitgeber angestrebten Drei-Schicht-System. Danach sollten jährlich noch 30 Tage als Ausgleich für die wöchentlich 40 statt 35 Arbeitsstunden gewährt werden. "Das entspricht sechs freien Wochen statt bisher 13", so Fröhlich. Die Arbeit werde so auf weniger Beschäftigte verteilt, die länger arbeiten müssten.

Ver. di schließt nun weitere Warnstreiks nicht aus. Nach der ersten Aktion Mitte Januar werde man "nachlegen", sagte Fröhlich. Allerdings ist auch für Ende Februar/Anfang März eine weitere Verhandlungsrunde geplant. Bis dahin wird parallel auch über neue Arbeitszeitmodelle und mögliche Abfindungen gesprochen. Bei Broschek sind derzeit 352 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Broschek-Mutter, der Freudenstädter Schlott-Konzern, will für den Hamburger Betrieb ein Sparprogramm durchsetzen. Schlott-Sprecher Marco Walz wollte sich gestern zu den Details der Verhandlungen nicht weiter äußern.