Schon wieder muss sich die Deutsche Telekom entschuldigen. Nur wenige Monate, nachdem Telekom-Chef René Obermann persönlich bei den Opfern der Spitzelaffäre um Verzeihung bat, kommt die nächste Panne: Einem Bericht zufolge waren Kundendaten tagelang im Internet frei verfügbar.

Hamburg. Mehrere hundert Daten von Neukunden waren über einen einfachen Internet-Link tagelang für jedermann verfügbar, berichtet das Online-Magazin "Stern.de". Die Telekom bestätigte dies auf Anfrage. Ein Unternehmenssprecher erklärte das Datenleck mit einem "Arbeitsfehler", der kurz darauf behoben wurde.

Dem Bericht zufolge hat die Telekom angekündigt, sich bei allen Betroffenen zu entschuldigen. Das Datenleck betraf Neukunden, die sich auf der Homepage der Telekom registrierten. Sichtbar waren unter anderem der Name, die Anschrift, der bisherige Anbieter, dazu öffentliche Telefonnummern - und auch Nummern, die nicht im Telefonbuch stehen. "Aus Sicht des Datenschutzes ist der Vorfall sehr bedauerlich", sagte ein Sprecher des Bundesdatenschutzbeauftragten zu "Stern.de".

Unbefugten war es laut dem Bericht möglich, im Minutentakt die Neuanmeldungen zu verfolgen und die privaten Daten zu kopieren. Wie viele Datensätze insgesamt online zu sehen waren, ließe sich schwer abschätzen.

Die Telekom ist seit Monaten wegen Datenschutzproblemen in den Schlagzeilen. Das Unternehmen ließ unter anderem Telefonverbindungsdaten von Mitgliedern seines Aufsichtsrats kontrollieren. Daneben war bekannt geworden, dass die Daten einer großen Zahl von Telekom-Kunden in der freien Wirtschaft über dunkle Kanäle zum Kauf angeboten wurden, und dass über bestimmte Konzern-Webseiten die Daten von Millionen von Handy-Nutzern mit Hilfe weniger Anmeldedaten geändert werden konnten.