Hamburg. Der von der Politik gewollte Wettbewerb unter den gesetzlichen Krankenkassen hat ein erstes Opfer gefordert. Die Betriebskrankenkasse City BKK mit Standorten in Hamburg, Berlin und Stuttgart muss zum 1. Juli 2011 schließen. Es ist das erste Mal, dass eine Krankenkasse vom Markt verschwindet. Bisher wurden Probleme durch Fusionen gelöst. Betroffen sind 168 000 Versicherte - darunter 56 000 Hamburger -, die sich eine neue Kasse suchen müssen. Bis dahin bleibt ihr Versicherungsschutz lückenlos bestehen. 400 Mitarbeiter, davon 136 in Hamburg, bangen um ihren Job.

Zuvor waren Sanierungsversuche gescheitert. Das Bundesversicherungsamt sieht die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auf Dauer nicht mehr gewährleistet. "Innerhalb eines Jahres haben wir 25 000 Mitglieder verloren", sagt Torsten Nowak, Sprecher der City BKK. Hauptgrund dafür war die Einführung eines Zusatzbeitrags. Der DGB sieht die Schließung als Folge einer verfehlten Gesundheitspolitik.