Ausfuhren legen im März so stark zu wie zuletzt im Sommer 1992
Berlin. Die deutschen Exporte haben im Frühjahr deutlich angezogen und sind im März so stark gestiegen wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vormonat Februar legten die Ausfuhren um 10,7 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war der stärkste Anstieg seit Juli 1992, als ein Plus von 11,5 Prozent verzeichnet wurde. Die deutschen Unternehmen führten im März Waren im Wert von 85,6 Milliarden Euro aus. Das waren 23,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ein Grund für das starke Ergebnis ist der gefallene Euro-Kurs, der es für das Ausland billiger macht, Produkte aus der Euro-Zone einzukaufen. Deutschland als starke Exportwirtschaft profitiert besonders von dieser Entwicklung.
"Damit ziehen die ausländischen Märkte die deutsche Wirtschaft aus der Krise", sagte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Anton Börner. Er warnte jedoch vor den Folgen einer verschärften Währungskrise rund um das hoch verschuldete Euro-Land Griechenland für den deutschen Außenhandel. "Eine Verwässerung der Geldwertstabilität würde nicht nur die Wirtschaft treffen, sondern jeden Bürger", sagte der BGA-Chef. "Drastisch steigende Zinsen würden umgekehrt die Attraktivität des Wirtschafts- und Handelsstandorts Europa drastisch verschlechtern."
Auch die deutschen Importe stiegen im März, aber nicht so stark wie die Exporte: Die deutsche Wirtschaft führte Waren im Wert von 68,4 Milliarden Euro ein, 18,3 Prozent mehr als vor einem Jahr und 11,0 Prozent mehr als im Februar. Der Überschuss in der Handelsbilanz stieg so auf 17,2 Milliarden Euro. Insgesamt kauften die EU-Staaten im März Waren im Wert von 51,4 Milliarden Euro aus Deutschland ein und versandten Produkte im Wert von 42,9 Milliarden Euro hierher.