Hannove. Nach einem Machtwort des spanischen Richters bleibt der Ex-Boss der Hells Angels in U-Haft. Hanebuths Anwalt Fromberg ficht das an.
Der frühere Rocker-Boss Frank Hanebuth bleibt in Spanien weiterhin hinter Gittern. Knapp zwei Jahre nach seiner Festnahme wird der 50-jährige ehemalige Chef der Hells Angels nicht aus der Untersuchungshaft entlassen. Das entschied ein Ermittlungsrichter in Madrid am Montagmittag, wie Hanebuths deutscher Anwalt Götz von Fromberg bestätigte.
Der Rockerboss muss nun bis zu zwei weitere Jahre in Untersuchungshaft bleiben, diese kann in Spanien insgesamt bis zu vier Jahre dauern.
Der zuständige Richter am Nationalen Gerichtshof, Eloy Velasco, habe seine Entscheidung mit der Gefahr begründet, dass Hanebuth auf Zeugen und Mitbeschuldigte Einfluss nehmen, Beweismaterial zerstören oder sogar fliehen könnte, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur efe unter Berufung auf spanische Justizkreise.
Fromberg legt Beschwerde ein
Gegen die richterliche Entscheidung solle laut von Fromberg jedoch Beschwerde eingelegt werden. Bisher liege keine offizielle Anklage gegen Hanebuth vor.
Im Februar hatte sich Velasco in seinem Abschlussbericht dafür ausgesprochen, gegen Hanebuth und weitere 54 mutmaßliche Mitglieder und Helfer der Hells Angels Anklage zu erheben.
Der Ermittlungsrichter legt Hanebuth und dessen mutmaßlichen Komplizen unter anderem Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, Erpressung, Freiheitsberaubung, Zuhälterei und Geldwäsche zur Last. Hanebuth hatte die Vorwürfe stets bestritten. (dpa)