25 Rocker wurden bei den Durchsuchungen festgenommen, unter ihnen wohl auch der langjährige Chef Frank Hanebuth aus Hannover.
Palma de Mallorca. Bei einer Razzia unter Hells Angels auf Mallorca hat die spanische Polizei 25 Verdächtige festgenommen. Die meisten von ihnen stammten aus Deutschland, berichtete die spanische Nachrichtenagentur EFE am Dienstag unter Berufung auf Polizeikreise.
Nach Informationen des NDR ist unter ihnen auch Frank Hanebuth, der langjährige Chef des inzwischen geschlossenen Chapters Hannover. Auch andere festgesetzte Hells Angels sollen aus Niedersachsen kommen. Dies würde sich mit Polizeierkenntnissen decken, nach denen einige Hells Angels aus Hannover in Mallorca aktiv sind.
Neue Clubs zu gründen und alte vor einem Verbot zu schließen, gehört derzeit zur Strategie der Clubs, um nicht an Bedeutung zu verlieren. 2012 hatte sich der einflussreiche Ortsclub der Rocker um Frank Hanebuth in der niedersächsischen Landeshauptstadt aufgelöst, im Herbst wurde dann ein Verein in Mallorca wieder aktiviert.
Das Landeskriminalamt äußerte sich nicht zu Details der Razzia auf Mallorca. „Wir waren auf Ersuchen der spanischen Behörden mit begleitend vor Ort“, sagte LKA-Sprecher Frank Federau. An der Aktion seien Beamte aus mehreren deutschen Bundesländern beteiligt gewesen. Den Festgenommenen werde Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, Drogenhandel, Erpressung, Zuhälterei, Betrug und Urkundenfälschung zur Last gelegt. Einer der Festgenommenen werde in Deutschland wegen Totschlags gesucht.
Nach Informationen von NDR Info waren Anfang 2013 mindestens vier Mitglieder der hannoverschen Hells Angels in die mallorquinische Vertretung der Rocker gewechselt. Nun wird befürchtet, dass die scharfen Auseinandersetzungen mit Rockern des Gremium MC zusammen mit der erneuten Aktivität der Hells Angels auf der Insel auch wieder aufleben könnten.