London. Der Nordire ist notorisch schlecht gelaunt. Kein Hindernis für Elizabeth II., Van Morrison zum Ritter zu machen – und weitere Promis.
Sie ist 89, er mit 69 nur 20 Jahre jünger. Er säuselt gerne "Hab ich Dir zuletzt erzählt, dass ich dich liebe?". Sie ist nicht ausschließlich für ihre Herzenswärme bekannt, wenn auch milder gegenüber ihren Enkeln Prinz William und Harry sowie den Urenkeln George und Charlotte. Es geht um die britische Queen Elizabeth II: und den Soulsänger Van Morrison. Sie hat ihn jetzt zum Ritter geschlagen. Schon in den Sechzigern verlieh sie den den Beatles Orden, schlug Stones-Sänger Mick Jagger später zum Ritter.
Der Nordire Van Morrison ("Gloria", "Brown-eyed girl") war offenbar jetzt auch einfach mal dran. Die Queen hat im die Ritterehre zuerkannt, Morrison darf sich „Sir“ nennen, sobald die Würde auch durch den Ritterschlag vollzogen ist. Morrison hatte sich zuletzt in seinen Konzerten gewohnt mürrisch gezeigt, er grantelt auf der Bühne herum und raunzt Musiker und Roadies an. Nichtsdestotrotz gilt er an guten Abenden als einer der begnadetsten Sänger der Rock- und Popgeschichte.
Er steht an der Spitze einer Liste von Ehrungen, die die Königin alljährlich zu ihrer Geburtstagsfeier „Trooping The Colour“ ausspricht. Ausgesucht werden die Geehrten von der britischen Regierung.
Dazu zählt auch Oscar-Preisträger Eddie Redmayne („Die Entdeckung der Unendlichkeit“), Schauspieler Benedict Cumberbatch („The Imitation Game“) und Chiwetel Ejiofor („12 Years A Slave“). Ihre Auszeichnungen sind jedoch unterhalb der Ritterwürde angesiedelt.
US-Schauspieler Kevin Spacey, der in diesem Jahr nach zehn Jahren seine Intendanz am Londoner Theater Old Vic abgegeben hat, erhielt eine Ehren-Ritterwürde. Er darf sich damit aber nicht „Sir“ nennen. Diese Ehre wurde vor ihm unter anderem auch seiner Kollegin Angelina Jolie zuteil.
Insgesamt erhielten 1163 Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft eine Ehrung, darunter auch ein Krankenpfleger, der sich während eines Hilfsaufenthaltes in Afrika mit Ebola angesteckt hatte.
Die farbenfrohe Geburtstagsfeier steigt an diesem Sonnabend auf dem Londoner Antreteplatz Horseguard's Parade. Der eigentliche Geburtstag der Queen ist im April, sie feiert jedoch stets im Juni, weil dann das Wetter in Großbritannien erwartungsgemäß besser ist. (HA/dpa)