Vom TV-Sternchen zur Fernseh-„Kommissarin“: Daniela Katzenberger feiert heute Abend ihre Spielfilm-Premiere in einem Mundart-Krimi. Der Film lebt auch von den Kurven und der Prominenz der Vorzeige-Blondine.
Hamburg. Was wäre Daniela Katzenberger ohne Pfennigabsätze? Ohne rosa lackierte Fingernägel, hautenge Röckchen oder freche Sprüche? Klar, auch die ARD-Krimikomödie „Frauchen und die Deiwelsmilch“ kommt ohne die Insignien von Deutschlands bekanntester Blondinen-Darstellerin nicht aus. Nach Auftritten in den TV-Dokusoaps „Natürlich blond“ und „Goodbye Deutschland“ oder als schrilles Reklame-Püppchen für eine Billigbaumarkt-Kette, schlüpft die geborene Ludwigshafenerin nun in ihre erste Spielfilm-Rolle. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Als Bankangestellte und Hobby-Detektivin Miri Marxer gibt sie am Donnerstag (10. April, 20.15 Uhr) in der ARD ihr Debüt.
Mit einem Schauspiel-Coach habe sie sich vier Wochen darauf vorbereitet, sagte Katzenberger. Dieser Crash-Kurs war durchaus nötig: Bis auf einen Gastauftritt mit zwei Sätzen in „Alarm für Cobra 11“ hatte sie noch nie am Set gearbeitet. „Ich tat mich am Anfang mit den üblichen Dingen schwer: Text auswendig lernen, beim Sprechen so natürlich wie möglich rüberkommen, die Kuss-Szene“, sagte Katzenberger und verrät: „Ein Filmkuss ist das Unromantischste auf der Welt, was Unerotischeres gibt es nicht“.
Vom Angebot für den Film sei sie überrascht worden, sagte sie: „Dass ich direkt eine Hauptrolle bekam, war für mich ein richtiger Knaller. Da dachte ich: Oh, hoppla, meinen die das jetzt ernst? Oder bin ich bei versteckte Kamera gelandet?“.
Die „Katze“ wird vom Publikum verehrt
Frei aus dem Bauch heraus, ehrlich und irgendwie durchgeknallt: Wegen dieser Eigenschaften wird die 27-Jährige mit dem Spitznamen „Katze“ von einem Millionenpublikum verehrt. Als Darstellerin habe Katzenberger „überzeugt“, lobte sie SWR-Intendant Peter Boudgoust. Die Trash-Queen nach ihrer Fernseh-Premiere als echte Schauspielerin zu bezeichnen, wäre allerdings etwas vermessen – verkörpert Katzenberger mit Miri doch lediglich eine Art spiegelbildliche Lebensrolle.
So simpel die Rolle, so simpel ist auch die Handlung des Films: Frauchen – das ist ihr Dackel. Die Deiwelsmilch – ein heißbegehrter pfälzischer Weinberg. Miri entdeckt den Winzer beim Gassi-Gehen leblos auf einer Parkbank. An einen natürlichen Tod glaubt sie nicht, sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Im Filz des fiktiven Orts Hattenstein sind die Bösen schnell gefunden: eine ausländische Investmentfirma und korrupte Lokalpolitiker, die den Spürsinn des schnüffelnden Busenwunders – an einer Stelle auch „Blondie mit `nem Mordsfahrgestell“ genannt – freilich unterschätzen. „Inspektor Columbo“ aus der gleichnamigen US-Serie lässt grüßen.
Das Drehbuch zu „Frauchen und die Deiwelsmilch“ verfasste Holger Badura – ein Autor, der sich bisher durch Formate wie „Anna und die Liebe“ oder „Verbotene Liebe“ hervorgetan hat. Ursprünglich hatte er das Drehbuch zu dem Katzenberger-Klamauk – den die Auftraggeber SWR und ARD-Filmtochter Degeto als „Regionalkrimi“ bezeichnen – in Mundart geschrieben. Dumm nur, dass ausgerechnet Hauptdarstellerin Katzenberger – für ihren pfälzischen Dialekt bekannt – vor der Kamera die Worte ihrer Heimat nicht über die Lippen gingen. Der Text musste für sie deshalb extra auf Hochdeutsch umgeschrieben werden.
„An einer Stelle tauchte das Wort ,Hochzischt‘ auf. Damit konnte ich gar nichts anfangen. Ich dachte das wäre etwas, das hochzischt, aber eigentlich heißt das natürlich ,Hochzeit‘.“ So habe sie ich keinen Text lernen können, sagte Katzenberger. „Ich lebe zwar in der Pfalz, aber auch wir lernen Deutsch.“