Die Sicherheitslage in Afghanistan ist in den vergangenen Monaten kontinuierlich schlechter geworden. Zivile Organisationen wie auch die am Hindukusch stationierten Soldaten bemerken eine zunehmende Aktivität von Taliban-Kämpfern und Terrorgruppen, die dem Netzwerk al-Qaida zugerechnet werden.

Dahinter verbergen sich vor allem zwei Ursachen. Zum einen haben sowohl die Taliban als auch die Terrornetzwerke im Irak-Krieg Taktiken entwickelt, die sie nun verstärkt auch in Afghanistan einsetzen. Dazu gehören vor allem Selbstmordanschläge und die Praktik, Zivilpersonen als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Zum anderen haben vor allem die USA mit ihren Luftangriffen im Süden des Landes, bei denen häufiger Zivilisten ums Leben kamen, für zunehmende Ablehnung der fremden Soldaten im Land gesorgt.

Deutschland ist mit 2900 Soldaten der drittgrößte Truppensteller in Afghanistan. Hauptquartier des Bundeswehr-Kontingents der internationalen Schutztruppe Isaf ist Masar-i-Sharif im Norden des Landes. Größere Standorte sind daneben noch Kundus und die Hauptstadt Kabul. Bislang genossen die deutschen Soldaten vergleichweise hohes Ansehen und Respekt. Seit die Bundeswehr allerdings mit Tornado-Aufklärungsflugzeugen die USA, Großbritannien, Kanada und die Niederlande bei ihrer Mission Enduring Freedom unterstützt, befürchten Experten eine Zunahme der Anschläge auch auf deutsche Soldaten.