Berlin. Roter Saharastaub kann magnetisch reagieren. Das sorgt für Verwirrung und Verschwörungsideologien. Was hinter dem Phänomen steckt.
Schon ab vorherigen Osterwochenende zog rötlicher Saharastaub über Deutschland. Die kleinen Partikel sorgten vielerorts für Warnungen, die Sorge: hohe Feinstaubbelastung. Wegen eines Tiefdruckgebiets über dem Atlantik konnte der Wind die Staubpartikel in hohen Mengen nach Europa tragen.
Am kommenden Wochenende wird wohl erneut Saharastaub nach Deutschland geweht, nach Vorhersagen des Portals wetter.de kann es zu Fällen von Blutregen kommen. Auch hierfür ist der Saharastaub die Ursache, er färbt den Niederschlag rötlich ein. Dass der Wüstensand nach Europa geweht wird, kommt häufiger vor, auffällig ist aber die hohe Intensität, mit der er sich in der Luft ablagert.
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Roter Saharastaub: Warum ist er magnetisch?
Doch nicht nur bei Meteorologen, auch bei Verschwörungsideologen ist der rötliche Staub immer wieder Thema. Die These: Es könne sich gar nicht um Sand aus der Sahara handeln, schließlich seien die Partikel magnetisch. Und tatsächlich: Zahlreiche Internetvideos zeigen, wie Ablagerungen auf einen Magneten reagieren und daran hängen bleiben. In verschwörungsgläubigen Kreisen werden daher Verbindungen zu anderen angeblichen Wettermanipulationen wie Chemtrails hergestellt.
Tatsächlich gibt es aber eine ganz einfache Erklärung für die magnetische Reaktion des Saharastaubs, der auch seine rötliche Färbung erklärt: Der herbei gewehte Saharastaub enthält Hämatit, ein Eisenoxid, so Harald Strauß vom Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Münster. Tatsächlich besteht die Sahara zu einem großen Teil aus verwitterten Gesteinen, so Harald Elsner von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Auch andere Eisenoxide wie etwa Magnetit, welches sehr stark magnetisch ist und in allen Gesteinsarten vorkommt, können daher Teil der Mischung sein.
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Daher ist auch unterschiedlich, ob und wie stark Saharastaub tatsächlich auf Magneten reagiert. Denn die Zusammensetzung unterscheidet sich je nachdem aus welcher Region der Sahara der aufgewehte Sand stammt, so der Deutsche Wetterdienst. Daher kann auch die Intensität des Rottons variieren. Mit Wettermanipulationen oder ähnlichem hat magnetischer Saharastaub also nichts zu tun, es handelt sich um ein wissenschaftlich erklärbares Phänomen.