Berlin. Die „Traumschiff“-Schauspielerin über Begegnungen, die das Leben bereichern und solche, in denen Frauen sich klug verhalten sollten.
Als Hoteldirektorin Hanna Liebhold ist Barbara Wussow vom „Traumschiff“ nicht mehr wegzudenken. Während sich die 62-Jährige auf die Dreharbeiten für die nächsten Folgen vorbereitet, laufen die aktuellen Folgen im Fernsehen (am 26. Dezember und 1. Januar jeweils um 20.15 Uhr im ZDF – im Anschluss: „Kreuzfahrt ins Glück“). Die Positivität, die sie als Hanna Liebhold ausstrahlt, besitzt die Tochter der Schauspieler Klaus-Jürgen Wussow und Ida Krottendorf auch, wenn die Kameras nicht auf sie gerichtet sind. Trotzdem gibt es auch Dinge im Leben der Schauspielerin, die ihr zu schaffen machen
Haben Sie jemals einen Gedanken darauf verwendet, dass es theoretisch eines Tages mit dem „Traumschiff“ zu Ende sein könnte?
Barbara Wussow: Der ist mir noch gar nicht gekommen. Den wollen wir gleich beiseiteschieben. Ich genieße es bislang und freue mich rasend auf das nächste Jahr, wenn ich von Januar bis Mitte Juli die neuen Folgen drehe. „Das Traumschiff“ ist eine wunderbare Lebenszeit, die mir niemand wegnehmen kann.
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Aber Ihre Familie muss während der mehrmonatigen Drehzeit auf sie verzichten?
Wussow: Ja, aber ich bin glücklich und dankbar, dass ich einen kongenialen Mann habe, der mir den Rücken freihält und sich um unsere beiden Kinder kümmert, die noch das Hotel Mama genießen. Das Einzige, was mich traurig macht, ist die Tatsache, dass ich nicht so sehr für meine 18-jährige Tochter da sein kann, die 2024 Abitur macht. Aber ich versuche zwischendrin ein paar freie Tage zu bekommen.
Barbara Wussow: Auch unfreiwillige Erfahrungen können sie begeistern
So sehr Sie die Drehs genießen, gibt es Reiseziele des „Traumschiffs“, um die Sie lieber einen Bogen machen würden?
Wussow: Ein solches kommt bald auf mich zu – und zwar mit dem Nordkap. Denn ich bin ein Mensch, dem schon bei 15 Grad kalt wird und der sich erst ab 30 Grad wohlfühlt. Wir haben schon einmal bei 25 Grad minus in Lappland gedreht, wo ich dachte, das halte ich nicht aus – zumal wir direkt aus Mauritius mit 35 Grad plus eingeflogen sind.
Diesmal findet das Ganze zum Glück im Mai bis Juni statt. Aber auch wenn ich nicht freiwillig dorthin fahren würde, ich weiß, dass ich begeistert sein werde, wenn ich dort bin.
Was ist eigentlich, wenn Kollegen nicht so begeistert sein und Ihnen Stress machen sollten?
Wussow: Ich bin Sternzeichen Widder mit Wassermann im Aszendenten. So habe ich große ausfahrbare Antennen für die Befindlichkeiten von anderen Menschen. Wenn ich merke, dass Kollegen Schwierigkeiten mit sich selbst, mit ihrer Rolle oder mit mir haben, versuche ich die Atmosphäre um mich herum so harmonisch wie möglich zu bauen, damit der andere sich in meiner Gegenwart wohlfühlt. Nur so kann ich auch arbeiten.
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Beim „Traumschiff“ hat man das Gefühl, dass die Frauen stärker als die Männer sind – etwa wie die von Harald Schmidt und Ingolf Lück gespielten Hypochonder. Trifft das generell zu?
Wussow: Wenn dem so wäre, sollten wir es den Männern nicht immer so zeigen. Denn das haben sie gar nicht gern, wenn sie das begreifen. Aber wenn eine Frau gescheit ist und dazu steht, dass sie eine Frau ist, dann lässt sie ihn das nicht spüren.
Männer können allerdings auch übergriffig werden, nicht zuletzt in Ihrer Branche, wie hinlänglich bekannt ist ...
Wussow: Ich habe in meinen 40 Jahren nie MeToo-Probleme gehabt oder Situationen erlebt, wo ich mich hätte verteidigen müssen.
Traumschiff-Schauspielerin Bussow: „Ich liebe die Menschen, ich gehe gerne auf sie zu“
Woran lag das?
Wussow: Da war sicher auch Glück dabei. Vielleicht lag das aber auch an meiner Ausstrahlung. Ich liebe die Menschen, ich gehe gerne auf sie zu. Deshalb verstecke ich mich bei den „Traumschiff“-Drehs auch nicht hinter dunklen Brillen oder in meiner Kabine. Ich mag die Passagiere, esse gerne mit ihnen. Daraus habe sich schon sehr nette Freundschaften ergeben. Ich gebe auch gerne Autogramme oder stehe für Selfies zur Verfügung. Das ist wie der Applaus nach einer Theatervorstellung.
Von wem haben Sie diese positive Einstellung?
Wussow: Speziell von meiner Mutter Ida Krottendorf. Mein Vater war eher in sich gekehrt und zurückgezogen. Aber meine Mutter war ganz ähnlich wie ich. Sie wirbelte von früh an herum. Morgens brachte sie uns Kinder in die Schule, dann rannte sie zur Theaterprobe, mittags hat sie gekocht und nachmittags bei uns Vokabeln abgehört und abends stand sie sensationell auf der Bühne. Es ist unendlich traurig, dass sie schon mit 70 sterben musste.
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Was haben Sie von ihr gelernt?
Wussow: Sie hat mir insbesondere zwei Sprüche mitgegeben: Der eine hieß: „Humor ist der Knopf, auf den man drückt, bevor einem der Kragen platzt.“ Und der andere: „Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.“ Das ist mein persönliches Motto. Einmal am Tag möchte ich Menschen glücklich gemacht haben oder sie zum Lachen gebracht haben oder selbst gelacht haben. Die Welt ist so düster und traurig geworden, aber so eine Einstellung hilft über vieles hinweg.
Barbara Bussow: „Ich bin nicht gerne alleine“
Und wenn Sie sich selbst düster fühlen?
Wussow: Da ich nicht gerne mit mir alleine bin, suche ich mir die richtigen Menschen. Ich lasse mich gerne von Menschen berühren – sprichwörtlich und seelisch. Und falls ich doch mal alleine sein will, dann gehe ich mit meiner entzückenden Hündin Gini im Wienerwald spazieren.
Mit Ihrer ganzen Lebensweisheit könnten Sie Influencerin werden – von denen immer mehr auch im „Traumschiff“ zu sehen sind.
Meine Kinder überreden mich gerade, Instagram und Facebook zu machen. Aber eigentlich influence ich die Menschen lieber, indem ich sie persönlich treffe. Ich kommuniziere auch lieber analog. Zu Weihnachten schreibe ich 60, 70 Karten. Auch von den „Traumschiff“-Drehs verschicke ich Ansichtskarten. Was glauben Sie, wie man die Menschen damit glücklich machen kann ... Und für mich hat das Schreiben etwas ungemein Beruhigendes.
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