Düsseldorf. Mit bewegenden Worten hat Harry in Düsseldorf die Invictus Games für Kriegsversehrte eröffnet und damit manche zu Tränen gerührt.
Die Invictus Games sind eines von Prinz Harrys wichtigsten Projekten. Zur Eröffnung der Spiele ist er am Freitag nach Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) gereist – und bestritt ein strammes Programm. Zu seiner Ankunft herrschte Kaiserwetter, mit strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen. Der Höhepunkt am Samstagabend: die Eröffnung der Spiele in der Merkur-Spiel-Arena. Ganze acht Tage wird Harry in Deutschland bleiben.
Zunächst startete der Gast mit einem typisch britischen Frühstück in den Tag: Bei einem Empfang durch den Generalkonsul Nick Russell in dessen Residenz im ländlichen Düsseldorfer Stadtteil Wittlaer servierte das Team English Breakfast Tea, dreierlei Milch (Kuh, Mandel, Hafer), vegetarisches und deftiges Rührei (wahlweise mit Tomaten/Pilzen oder Speck). Dazu standen frisches Obst und Brötchen mit Parmaschinken und Feige oder Avocadocreme auf dem Büffet.
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Die Villa an einem gut gesicherten Privatweg war zusätzlich barrierefrei nachgerüstet worden. Denn mit dem Prinzen, Schirmherr und Erfinder der internationalen Versehrtenspiele, war auch die britische Mannschaft der Invictus Games zum Frühstück eingeladen. Für die körperlich Verletzten unter ihnen sind zusätzliche Rampen eingebaut und eine behindertengerechte Toilette gemietet worden. Dekoriert wurde das Gebäude mit Blumen in den Landesfarben Rot, Weiß und Blau, vor allem mit englischen roten Rosen.
Madeleine aus Dortmund wartet auf den Prinzen: "I came all the way!"
Harry, der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Abgesandte der 21 Teilnehmer-Nationen waren am Nachmittag zu Gast im Düsseldorfer Rathaus. Bereits Stunden zuvor hatten Hunderte Fans bei über 30 Grad vor dem Gebäude Stellung bezogen. Viele schützen sich vor der brennenden Sonne mit schwarzen Knirpsen – very british! Madeleine etwa ist aus Dortmund angereist, auf ihrem gelben Plakat steht: „Harry – I came all the way to take a photo with you“ (Harry, ich bin den ganzen Weg hierhergekommen, um ein Foto mit Dir zu machen).
Detlev aus Mülheim erhofft sich ein Autogramm und ist gut vorbereitet. Der 58-Jährige hat drei Fotos auf Fotopapier ausgedruckt. Eigentlich sammelt er vor allem Unterschriften von Musikern und Musikerinnen, aber Harry findet er auch gut: „Ich finde den einen töften Kerl“. Benjamin aus Castrop-Rauxel ist mit seiner zwölfjährigen Tochter Mia-Sofie da. Auch sie findet Harry cool - und die Queen, „obwohl die tot ist“. Bei Baryana darf die britische Fahne nicht fehlen. Die 40-Jährige ist mit Harry und William aufgewachsen, daher seien die beiden für sie „im Grunde wie ältere Brüder“. Fast wie eine richtige Schwester sorgt sie sich um Harry: „Ich hoffe ja nur, dass er glücklich ist“.
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Auch eine kleine Gruppe von Demonstranten steht an den Absperrgittern Spalier, immer wieder sind Buh-Rufe zu hören. Unter dem Motto „Kein Werben fürs Sterben“ protestieren sie gegen eine "Normalisierung des Krieges". Dabei treten auf Betreiben von Harry bei den Invictus Games gerade kriegsversehrte Soldaten, Polizisten und auch Feuerwehrleute an. Kriege aber, so die Aktivisten, würden keine Helden kennen, nur Verlierer.
Alle warten sie auf den Prinzen. Dann, endlich, um 15.52 Uhr, ist es soweit: Prinz Harry steigt vor den jubelnden Menschen aus einem schwarzen Auto. Und dann erleben seine von der Hitze arg geplagten Fans eine herbe Enttäuschung: Sofort nach der Begrüßung läuft Harry an den Fahnen der Nationen vorbei, er huscht zum Empfang, um sich mit Boris Pistorius gemeinsam ins Goldene Buch der Stadt einzutragen. Aus den erhofften Autogrammen, Selfies und Small Talk wird nichts.
Invictus Games der Kriegsversehrten: Riesiger Jubel beim Auftritt der Ukraine
Der straffe Zeitplan ist schuld. Keine eineinhalb Stunden mehr, dann werden in der Arena Harrys Invictus Games eröffnet. 20.000 jubeln ihm hier schon zu, da ist der Schirmherr noch nicht einmal zu sehen. Vorerst feiert die Arena sich selbst. Und die mehr als 500 Teilnehmer aus 21 Ländern. Es wird ein musikalisch untermalter Einmarsch, wie bei Olympischen Spielen. Junge, kräftig aussehende Sportler und auch Sportlerinnen kommen da auf die riesige Bühne, gekleidet in den Landesfarben – immer die Rollstühle voran. Dahinter Prothesen, Krücken, Blindenhunde. Sie alle sind in den Kriegen dieser Welt verletzt worden, manche auch an Körper und Seele, das sieht das Publikum nicht.
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Südkorea und Frankreich, Neuseeland und die Niederlande, Estland, Nigeria, Kolumbien. So viele Briten aus Harrys Heimat, dass sie kaum auf die Bühne passen, eine noch größere Mannschaft aus den USA. Als um kurz vor sieben das Team Ukraine in den Saal kommt, viele Menschen, viele Rollstühle, erhebt sich das Publikum in nicht enden wollendem Jubel. „Die armen Kriegsrückkehrer bekommen eine Bühne“, hat Madeleine gesagt, „sie werden endlich mal gehört“ und in ihrem Schmerz nicht allein gelassen.
Harry findet bewegende Worte für die Kriegsversehrten
Nach einem beeindruckenden kleinen Film über die Kraft des Sports mit dem Titel „I Am, Ich bin“ steht er auf einmal auf der Bühne: Harry. Den dunklen Anzug hat er abgelegt, die Krawatte auch. Er hat jetzt ein hellblaues Hemd an und einen grauen Sommeranzug. „Guten Abend zusammen“, sagt er, „und herzlich willkommen bei den Invictus Games hier in Düsseldorf.“ Der 38-Jährige redet frei, klar, natürlich.
Der Duke, den jemand kurz zuvor den „Patron“ der Spiele nannte, spricht von Respekt, von sichtbaren und unsichtbaren Verletzungen. Und er macht den Teilnehmern Mut: Es gehe in der kommenden Woche „nicht nur um Medaillen oder persönliche Bestzeiten. Denkt an alle Hindernisse, die hinter euch liegen, besonders an die, die ihr euch selbst in den Weg gelegt habt.“ Auf den Kamerabildern sind die Angesprochenen in Großaufnahme zu sehen. Einige weinen. So schnell, wie er gekommen ist, ist Prinz Harry wieder von der Bühne verschwunden. Er muss weiter…
Ende der Woche wird auch seine Frau Meghan in Deutschland erwartet, während die beiden Kinder Archie (4) und Lilibet (2) wohl daheim in Kalifornien bleiben werden. Am 15. September wird Prinz Harry seinen 39. Geburtstag feiern, voraussichtlich im Kreise der Athleten – und seiner Frau.
Harry und Meghan: So sorgt er für seine persönliche Sicherheit
Das genaue Programm der beiden unterliegt dabei großer Geheimhaltung. Der Prinz, der selbst in Afghanistan kämpfte, gilt als gefährdet, auch wenn er bei den Windsors nicht mehr in der ersten Reihe steht und deshalb für seine eigene Sicherheit sorgen muss. Polizei und Bundeswehr baten im Vorfeld schriftlich um „Verständnis, dass wir aus Sicherheitsgründen keine detaillierten Zeitpläne veröffentlichen werden“. Prinz Harry hat auch für seinen Schutz ein eigenes Team mitgebracht.
Öffentlich bekannt soll zudem nicht werden, wo die Sussexes nächtigen. In der Residenz des britischen Generalkonsuls, wo Prinz William schon einmal übernachtete, jedenfalls nicht. Bruder Harry sei ja kein „Working Royal“ mehr, wie eine Sprecherin der Britischen Botschaft in Berlin sagt, also: keine Majestät im Dienste der Krone. Zuletzt verdichteten sich in Düsseldorf die Hinweise, dass der Gast seine erste Nacht im „Hyatt Regency“ im Düsseldorfer Medienhafen verbracht hat. Es gibt dort eine Präsidenten-Suite von der Größe eines stattlichen Einfamilienhauses, mit Klavier, Kamin – und, ausgerechnet, einem „King-Bett“.
Dieser Artikel erschien in einer längeren Fassung zuerst auf waz.de.
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Vorname | Elizabeth Alexandra Mary |
Nachname | Mountbatten-Windsor |
Titel | Königin von Großbritannien, Nordirland und 14 weiteren souveränen Staaten |
Geboren | 21. April 1926 in London |
Gestorben | 8. September 2022 in Schottland |
Sternzeichen | Stier |
Partner | Prinz Philip |
Kinder | Prinz Charles, Prinz Andrew, Prinzessin Anne, Prinz Edward |