Bangkok/New York. War es Zensur? Die Thailand-Ausgabe der “New York Times“ war lückenhaft. Ein prominenter Journalist twitterte die Hintergründe.

Pressezensur in Thailand? Die internationale Ausgabe der „New York Times“ ist am Dienstag in Thailand mit einem großen weißen Fleck auf der Titelseite erschienen. An der Stelle war ein Thailand-kritischer Artikel des Korrespondenten Thomas Fuller geplant, wie Fuller selbst auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Der Artikel mit dem sinngemäßen Titel „Thailands Stimmung und Wirtschaft auf Sinkflug“ war online verfügbar.

Anstelle des Artikels schrieb die Zeitung: „Der Artikel, der hier stand, wurde von unserer Druckerei in Thailand entfernt.“ Von Zensur war nicht die Rede. Die Druckerei äußerte sich auf Nachfrage nicht. Aus Militärkreisen verlautete, es habe keine Anweisung zur Entfernung des Artikels gegeben. Beobachter gehen von Selbstzensur der Druckerei aus.

Thailand steht seit einem Putsch 2014 unter Militärherrschaft. Kritische Journalisten sind mehrfach vom Militär einbestellt worden. Menschenrechtsorganisationen haben den Verlust der Pressefreiheit mehrfach angeprangert.