Nordkoreas Machthaber schickt Zehntausende Landsleute nach China oder Russland. Sie sollen Devisen für die Diktatur verdienen.

New York. Nordkorea schickt laut den Vereinten Nationen Zehntausende Bürger zu harter, kaum bezahlter Arbeit ins Ausland. Die Menschen müssten sich in China, anderen asiatischen Staaten, Russland und afrikanischen Ländern verdingen, erklärte der UN-Sonderberichterstatter für Nordkorea, Marzuki Darusman, am Mittwoch (Ortszeit) in New York. Das System komme Zwangsarbeit gleich.

Der Sonderberichterstatter geht von mehr als 50.000 Nordkoreanern aus, die im Ausland eingesetzt werden. Das devisenschwache nordkoreanische Regime verdient den Angaben nach jährlich zwischen 1,2 und 2,3 Milliarden US-Dollar (1,1 bis 2,1 Milliarden Euro), indem es einen Großteil des Lohnes der Arbeiter einbehält.

Die Nordkoreaner würden auf Baustellen, im Bergbau und in Fabriken eingesetzt und seien über die Inhalte ihre Arbeitsverträge oft nicht voll informiert. Das Regime lasse die Arbeiter durch Sicherheitspersonal überwachen, erklärte der Sonderberichterstatter.

Marzuki Darusman verfasst seit 2010 im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates Berichte über die Lage in Nordkorea. Das Regime lehnt jede Kooperation mit dem Juristen aus Indonesien ab. (epd)