Offenbach/Hamburg. Das Wetter im Norden wird kühler und nass. In Frankreich töteten Unwetter 16 Menschen. Einige wollten nur ihre Autos retten.
Einen Tag können wir die Sonne und die Temperaturen von 20 Grad (gefühlt: 21 Grad) in Hamburg und im Norden noch genießen, dann trübt sich das Wetter etwas ein, und es muss in der Wochenmitte wieder mit Regen und kühleren Werten gerechnet werden. Das Super-Sonnen-Wochenende zum Oktober-Auftakt übertüncht auch etwas, dass der September insgesamt so seine Sonnen-Defizite hatte.
Wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach beobachtete, waren die Temperaturen, der Niederschlag und der Sonnenschein leicht unter dem Mittel der vergangenen Jahre. Wenn alles so unterdurchschnittlich ist, bedeutet das: Es war ein Mischmasch-September, der wettermäßig keine richtige Richtung entwickeln wollte.
So war der September 2015 mit durchschnittlich 13,0 Grad um 0,3 Grad kühler als die Vergleichsperiode. Die extreme Hitze Ende August war konterkariert durch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in klaren Nächten in einigen Gegenden in Bayern zum Beispiel.
Wetter-Aussichten für Hamburg: nass und kühler
Der Sonnenschein, so die Meteorologen, sei im September mit 137 Stunden um neun Prozent unter seinem "Soll" von 149 Stunden geblieben. Die Insel Rügen dagegen verzeichnete bis zu 200 Stunden Sonne. In Schleswig-Holstein waren es für 2015 überdurchschnittliche 155 Sonnenstunden, in Hamburg zehn Stunden weniger.
Am Mittwoch und Donnerstag werden sich die Werte bei nassen elf bis 16 Grad einpendeln. Am kommenden Freitag wird es noch ein, zwei Grad kühler, doch der Regen soll dann in Hamburg und im Norden schon wieder Geschichte sein.
Hurrikan in den USA, Unwetter in Frankreich
Das alles ist beruhigend im Vergleich zu dem Hurrikan in den USA und über dem Atlantik sowie zu den Unwettern apokalyptischen Ausmaßes in Frankreich. Innerhalb von Stunden verwandeln heftige Regenfälle Teile der Côte d'Azur in ein Katastrophengebiet. Mindestens 16 Menschen sterben in den Wassermassen. Andere werden in dramatischen Einsätzen gerettet.
Kurios: Stunden später strahlt das Wetter schon wieder, aber die Sonne scheint auf eine streckenweise verwüstete Küstenregion: umgestürzte Bäume, übereinandergeschobene Autos, weggespülte Erdmassen, überflutete Felder, vollgelaufene Keller, Garagen, Verbindungstunnel. Wenige Stunden intensivster Regenfälle verwandeln über Nacht eine der beliebtesten französischen Ferienregionen in ein Chaos aus Schlamm und Wasser.
Aus Antibes, Cannes, Nizza und Teilen des Départements Alpes-Maritimes an der Grenze zu Italien kommen Bilder der Verwüstung. Wassermassen und Sturmböen machen Straßen unpassierbar, legen Zugverbindungen lahm, unterbrechen die Stromversorgung für Tausende Haushalte.
In Mandelieu-la-Napoule sterben sieben Menschen, die ihre Fahrzeuge aus einer Tiefgarage in Sicherheit bringen wollen, für drei Insassen eines Autos wird ein überfluteter Tunnel in Vallauris Golfe-Juan bei Cannes zur tödlichen Falle.