Hamburg. Mit einigen Tricks kann jeder zum Meteorologen werden. Ein Hamburger Wetterexperte verrät, wie man die Himmels-Zeichen richtig deutet.

Gerade das „Norddeutsche Schietwetter“ ist berüchtigt für seine Wechselhaftigkeit. Eben noch Regen, plötzlich Sonnenschein und kaum hat man die Jacke ausgezogen und den Regenschirm zusammengeklappt kommt der nächste Schauer. Da bleibt nichts anderes übrig, als sich für alle Wetterlagen auszurüsten - oder?

Frank Böttcher ist Geschäftsführer des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation in Hamburg. Er gibt Tipps, woran auch Nicht-Meteorologen erkennen können, wie das Wetter wird. Man geht also morgens aus der Haustür und sieht...

... freundliches Wetter und ein paar Schleierwolken am Himmel.

„Da ist dann Heißluft unterwegs, und die führt zu Regen, meistens Landregen“, sagt Böttcher. Gewitter seien da seltener.

... turmartige Wolken.

„Altocumulus Castellani sind mittelhohe Haufenwolken, die an die Türme von Castellen oder Burgen erinnern, daher auch der Name“, sagt Böttcher. Sie seien ein Zeichen dafür, dass die Atmosphäre labil ist und es später noch gewittern wird.

... einen Wolkenteppich mit vielen blauen Flecken.

Das sind dann „Altocumulus“-Wolken. Sie deuten darauf hin, dass es später am Tag Aufwinde gibt und die führen wieder zu Regen. Bei Altocumuli ist aber eher mit Schauern als Gewittern zu rechnen.


... Nieselregen.

„Das ist oft nur der Anfang und über den Tag wird es stärker regnen“, sagt Böttcher. Die meisten Regenphasen dauern etwa acht Stunden, danach klart der Himmel wieder auf.


... strahlend blauen Himmel. Endlich.

Meistens bleibt es dann auch schön - wenn die Luft nicht zu klar, diesig oder feucht ist. „Letztere Merkmale deuten auf Höhenkaltluft hin“, sagt Böttcher. Dann bilden sich wieder Schauer und Gewitter. Anders sieht es aus, wenn die Luft im Winter sehr klar ist. Dann deutet das auf gutes Wetter hin.

... kräftigen Regen.

„Dann ist das meiste schon vorüber“, sagt der Fachmann. Nach viel Regen scheint die Sonne. Auch wenn es die Nacht über geregnet hat, kann man mit gutem Wetter rechnen.


„Das sind Daumenregeln, mit denen der Laie dann erahnen kann, wie der Tag wird“, sagt Böttcher. Für längerfristige Vorhersagen eignen sie sich nicht. „Da braucht man dann doch die Meteorologen.“

Und die Meteorologen sagen vorher: Am Wochenende wird es wechselhaft mit Schauern, am Sonnabend 19 Grad und am Sonntag nur 16. „Es lässt sich nicht mehr leugnen, dass bald auch der kalendarische Sommer endet“, sagt Böttcher.