Hamburg. Dabei geht es nach einem Bericht um das Schmerzensgeld von 25.000 Euro. Bei dem Unglück waren im März 150 Menschen ums Leben gekommen.
Die Angehörigen der bei dem Germanwings-Absturz getöteten Crew-Mitglieder erhalten einem Zeitungsbericht zufolge weniger Schmerzensgeld als die Hinterbliebenen der Passagiere. Dabei geht es nach einem Bericht der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe) um das Schmerzensgeld von 25.000 Euro, das Germanwings für jedes Opfer zahlt und das vererbbar ist.
„Die 25.000 Euro an Kompensation sind unserer Meinung nach sowieso für diesen Schmerz zu wenig“, sagte der Mönchengladbacher Opferanwalt Christof Wellens der Zeitung, der nach eigenen Angaben die Eltern einer getöteten Stewardess und zweier Stewards vertritt. „Aber wenn nun auch noch zwischen verschiedenen Opfergruppen differenziert wird, fehlt mir jedes Verständnis.“ Er prüfe eine Klage sowohl in Deutschland als auch in den USA.
Dem Bericht zufolge verweist der Germanwings-Mutterkonzern Lufthansa in einem Brief eines Juristen, der der Zeitung vorliegt, darauf, dass der Konzern aus juristischen Gründen für eine Kompensation der Ansprüche eigener Mitarbeiter nicht zuständig sei. Weil es sich um einen Arbeitsunfall handele, gehe es um Ansprüche gegenüber der Berufsgenossenschaft. Dagegen sagte Eberhard Ziegler von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung der „Rheinischen Post“, die Berufsgenossenschaften zahlten nie Schmerzensgeld, sondern seien für Hinterbliebenenrenten und ähnliche Ansprüche zuständig.
Germanwings bestätigte die Praxis dem Bericht zufolge gegenüber der „Rheinischen Post“. Das Unternehmen verwies aber darauf, dass jede Mitarbeiter-Familie aus einer Unfallversicherung für das fliegende Personal 50.000 Euro erhalten werde. Die Familien der Crew-Mitglieder hätten darüber hinaus ebenso wie die Angehörigen der Passagiere bereits eine Sofortzahlung von 50.000 Euro bekommen. Zudem erhielten die nahen Angehörigen aller Opfer ein Schmerzensgeld von jeweils 10.000 Euro.
Ein Airbus A320 der Gesellschaft Germanwings war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf über den französischen Alpen abgestürzt. Alle 150 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Der Co-Pilot der Maschine führte den Absturz nach Erkenntnissen der Ermittler absichtlich herbei.