Moskau. Die Behörden bekommen die Wald- und Steppenbrände in Sibirien nicht unter Kontrolle. 30 Menschen kamen bisher ums Leben.
Die verheerenden Wald- und Steppenbrände in Sibirien nehmen nach Angaben russischer Behörden immer größere Ausmaße an. Allein in der Baikal-Region verdoppelte sich die brennende Fläche demnach auf rund 107.000 Hektar. Das entspricht etwa der Größe der Ostsee-Insel Rügen. Mehr als 2000 Menschen seien bei den Löscharbeiten an rund 100 Brandherden im Einsatz, teilte die örtliche Forstbehörde in Tschita am Donnerstag mit.
Auch aus den Teilrepubliken Chakassien und Burjatien im Süden Sibiriens gab es Berichte über neue Feuer. Etwa 30 Menschen kamen bisher bei den Bränden ums Leben. Tausende haben ihre Wohnungen verloren, weil die Feuer auf viele Ortschaften übergreifen. Die Behörden ermitteln wegen Brandstiftung und fahrlässigen Umgangs mit Feuer.
Im Frühjahr kommt es in Sibirien jedes Jahr zu Bränden mit großen Schäden. Agrarbetriebe und Bauern brennen nach offiziellen Angaben oft unkontrolliert Steppengras ab, um Felder für das Pflügen und die Aussaat vorzubereiten. Die Feuer hatten sich in diesem Jahr besonders schnell ausgebreitet, weil in der Region eine Dürre herrscht. Zudem hatte starker Wind die Brände angefacht.