Komiker Dieter Hallervorden machte seinem Frust über den Freigang des wegen Steuerhinterziehung verurteilten Ex-Bayern-Präsidenten via Facebook Luft – und macht sich damit nicht nur Freunde.
München. „Alle Menschen sind gleich, aber manche sind eben gleicher“ – zu den Gleicheren zählt Komiker Dieter Hallervorden eindeutig den wegen Steuerhinterziehung verurteilten Ex-Präsidenten des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern, Uli Hoeneß.
Via Facebook machte Hallervorden, derzeit Hauptdarsteller des erfolgreichen Kinofilms "Honig im Kopf", seinem Unmut über den nach seinem Geschmack sehr frühen Freigang für Hoeneß Luft.
„28,5 Millionen Steuern hinterziehen und nach lediglich 7 Monaten "Adressenwechsel" nur nicht zuhause schlafen dürfen – so günstig hat Herr Hoeneß noch nie gedealt! Tja: Alle Menschen sind gleich, aber manche sind eben gleicher.....“ schrieb er auf Facebook.
Dafür erhielt Hallervorden mehr als 80.000 Likes, aber dennoch gefiel nicht jedem Hallervordens Meinungspost. „Hetze“ wurde ihm unterstellt – und „Neid“.
Hallervorden bleibt unbeirrt bei seiner Meinung. Er reagierte auf die Kommentare mit einem weiteren Post.
Meine freie Meinungsäußerung zum Fall Hoeneß wurde als "Hetze" bezeichnet.
Zur Verdeutlichung meiner Position deshalb nochmal gaaanz langsam:
1. Für ein eindeutiges Foul im 16-Meterraum gibt es einen Strafstoß!
Gerecht, oder?
2. Für einen Biss in die Schulter des Gegenspielers gibt es eine mehrmonatige Sperre!
Gerecht, oder?
3. Für die Manipulation von Fußballspielen bekommt der Schiedsrichter ein lebenslanges Berufsverbot!
Gerecht, oder?
Das heißt: Die Höhe der Strafe spiegelt also immer die Schwere des Vergehens wider.
Im Fall Hoeneß ist die Ausgewogenheit des verfügten Strafmaßes für mich jedoch nicht zu erkennen.
Daher drängt sich die satirische Frage auf:
Bekommt etwa ein prominenter Würstchenfabrikant von der Justiz die sprichwörtliche Extrawurst??
Und dann tritt Hallervorden nach:
„Hoffentlich vergisst Uli Hoeneß nicht, abends die schwedischen Gardinen zuzumachen.....“
Hoeneß war wegen der Hinterziehung von 28,5 Millionen Euro an Steuern am 13. März zu drei Jahren und sechs Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Am 2. Juni hatte er die Haftstrafe angetreten. Seinen 63. Geburtstag hatte er am Montag als Freigänger im kleinen Kreis bei seinem alten und neuen Arbeitgeber FC Bayern gefeiert.
Seit dem 2. Januar sitzt Hoeneß nicht mehr im Gefängnis in Landsberg am Lech, sondern im Freigängerhaus Rothenfeld nahe dem Starnberger See. Er darf das Gefängnis unter der Woche tagsüber verlassen, um in der Jugendabteilung des Vereins zu arbeiten. Zum Schlafen muss Hoeneß abends nach Rothenfeld kommen, wo die Haftbedingungen deutlich angenehmer sind als in Landsberg.