Kazuo Hirai spricht von einer „bösartigen und tückischen Cyberattacke“, der seine Mitarbeiter zum Opfer gefallen seien. Das Verhalten der betroffenen Angestellten sei dagegen vorbildlich gewesen.
Las Vegas. Sony-Chef Kazuo Hirai hat sich erstmals öffentlich zum Hackerangriff auf die Filmabteilung seines Konzerns geäußert. Seine Mitarbeiter seien Opfer einer „bösartigen und tückischen Cyberattacke“ geworden, sagte Hirai am Montag bei einem Auftritt bei der Internationalen Messe CES in Las Vegas. Zugleich drückte er seinen Stolz auf die betroffenen Angestellten aus. Sie hätten „den erpresserischen Bemühungen von Kriminellen“ standgehalten.
Eine Hackergruppe namens „Wächter des Friedens“ hatte Ende November das Computernetz der Filmproduktionsfirma Sony Pictures Entertainment angegriffen, massenhaft Daten gestohlen und Firmengeheimnisse publik gemacht zu haben.
Die USA sehen Nordkorea als Drahtzieher. Das Land hatte sich zuvor über die Sony-Komödie „The Interview“ über ein fiktives Attentat auf Machthaber Kim Jong Un echauffiert. Pjöngjang weist jegliche Verwicklung in den Fall zurück. Washington verschärfte dennoch die Sanktionen gegen Nordkorea.
Nach Terrordrohungen der Hacker zog Sony den Film zurück, zeigte ihn dann aber nach massiver Kritik in unabhängigen Kinos und im Internet.
Sony-Chef Hirai verkündete bei seiner Rede in Las Vegas keine neuen Informationen über den Hackerangriff, betonte aber die Bedeutung der Meinungsfreiheit für den Konzern und dessen Unterhaltungssparte.