Die Air-Asia-Maschine mit 162 Menschen ist offenbar ins Meer gestürzt - das teilte der indonesische Einsatzleiter mit. Ob die Objekte im Meer Trümmer von dem Flugzeug sind, ist unklar.
Singapur/Jakarta. Am Tag nach dem Verschwinden eines Air-Asia-Flugzeuges zwischen Singapur und Indonesien könnte der Montag nun traurige Gewissheit für die Angehörigen der 162 Menschen an Bord bringen: Nach Einschätzung der Behörden ist die Maschine wahrscheinlich ins Meer gestürzt. Dies teilte der indonesische Einsatzleiter Henry Bambang Soelistyo am Montag mit. Wenig später entdeckten indonesische Hubschrauber auf der Suche nach dem Airbus Ölspuren auf dem Wasser und australische Flugzeuge orteten Gegenstände. Doch war in beiden Fällen zunächst nicht klar, ob es sich um Spuren des vermissten Flugzeugs handelt.
Nach Angaben der indonesischen Luftwaffe meldeten die australischen Flugzeuge die „verdächtigen“ Objekte etwa 1100 Kilometer von dem Ort entfernt, wo die verschollene Maschine am Sonntagmorgen den letzten Funkspruch absetzte. Der Fundort lag in der Nähe der Insel Nangka rund 160 Kilometer südwestlich von Pangkalan Bun. Die beiden Ölspuren wurden nach Angaben der Luftwaffe rund 105 Seemeilen vor Tanjung Pandan gesichtet, viel näher am vermuteten Unglücksort. Beide Funde sollte geprüft werden.
Pilot der Air-Asia-Maschine wollte Kurs ändern
Die Maschine mit der Flugnummer QZ8501 war am Sonntag auf dem Weg von Indonesien nach Singapur verschwunden. Danach lief eine fieberhafte Suche an, die nach einer nächtlichen Pause am Montag noch einmal ausgeweitet wurde.
Beim letzten Funkkontakt nach 42 Minuten Flug hatte der Pilot nach Angaben der Behörden gebeten, wegen schlechten Wetters den Kurs ändern zu dürfen. Dies habe man nicht sofort gestatten können, weil ein anderes Flugzeug auf der erbetenen Höhe von 34 000 Fuß unterwegs gewesen sei, erklärte die staatliche Flugüberwachung. Als die Änderung hätte genehmigt werden können, sei Flug 8501 bereits verschwunden gewesen. Allerdings habe es kein Notsignal gegeben.
Am Flughafen Surabaya suchten Dutzende besorgte Angehörige die Passagierliste nach dem Namen ihrer Lieben ab. Etliche weinten und hielten sich in den Armen. Nias Adityas, eine Hausfrau aus Surabaya, überwältigte der Kummer, als sie den Namen ihres Ehemannes Nanang auf der Liste fand. „Er hatte mir eben noch gesagt: 'Preist Gott, das neue Jahr bringt eine Menge Glück“, sagte sie unter Tränen.
Maschine von Airbus erst 2008 ausgeliefert
Für die in Malaysia ansässige Billigfluglinie Air Asia ist es der erste derartige Vorfall. Nach ihren Angaben saßen im Cockpit ein erfahrener indonesischer Pilot mit rund 6100 Flugstunden und ein französischer Co-Pilot. An Bord waren zudem fünf Mitarbeiter in der Kabine und 155 Passagiere, darunter 16 Kinder und ein Baby.
Sechs der Fluggäste stammen nach Behördenangaben aus dem Ausland, darunter drei Südkoreaner und jeweils eine Person aus Singapur, Großbritannien und Malaysia. Bei den anderen Passagieren handelt es sich um Indonesier.
Nach Angaben von Airbus wurde das vermisste Air-Asia-Flugzeug im Oktober 2008 ausgeliefert. Die Maschine hat rund 23.000 Flugstunden auf 13.600 Flügen angesammelt. Nach Angaben von Air Asia wurde es am 16. November planmäßig gewartet. Airline-Chef Tony Fernandes sagte in Jakarta: „Bis heute haben wir nie ein Leben verloren.“ Hundertprozentige Sicherheit könne jedoch niemand garantieren. Fernandes hatte die Fluglinie 2001 gegründet.
Erst im März war eine Maschine der Malaysia Airlines mit 239 Menschen in Südostasien verschwunden. Von ihr fehlt bis heute jede Spur.