Die Suche nach der abgestürzten Maschine war offenbar bereits erfolgreich. Teile des Airbus A320 von AirAsia sollen gefunden worden sein. Der Airbus war in Deutschland versichert.
Singapur/Jakarta. Dies wird offenbar kein Fall wie bei MH 370: Nach dem Verschwinden eines Air-Asia-Airbus bei Indonesien haben australische Flugzeuge Gegenstände im Meer geortet. Dies teilten die indonesischen Behörden am Montag mit. Indonesien, Singapur und Malaysia hatten zwölf Marineschiffe, fünf Flugzeuge, drei Helikopter und mehrere Zerstörer in das Einsatzgebiet nahe der Insel Belitung im Javasee geschickt, wo der Kontakt zu Flug QZ8501 gebrochen war. Auch die australische Luftwaffe entsandte ein Suchflugzeug.
Die AirAsia-Passagiermaschine mit 162 Menschen an Bord war am Sonntagmorgen (Ortszeit) von der indonesischen Hafenstadt Surabaya abgehoben und hatte Kurs auf Singapur genommen. Rund 42 Minuten nach dem Start verlor die Flugaufsicht jedoch den Kontakt zu dem Airbus.
Im letzten Funkspruch um 06.13 Ortszeit (0.13 Uhr MEZ) bat der Pilot laut den Behörden um Erlaubnis, wegen Wolken nach links abdrehen und von 32.000 auf 38.000 Fuß steigen zu dürfen. Ein Notsignal von Flug QZ8501 habe es aber nicht gegeben. Die Maschine hätte gut eine Stunde später in Singapur landen sollen.
Im Fall von Flug QZ8501 geht der Einsatzleiter der Suchaktion von einem Absturz aus. Dies sei mit Blick auf die Route des Flugzeugs das wahrscheinlichste Szenario, sagte Henry Bambang Soelistyo auf einer Pressekonferenz. „Auf Basis der uns bekannten Koordinaten dürfte sich die Absturzstelle im Meer befinden. Die Hypothese lautet, dass das Flugzeug auf dem Meeresgrund liegt.“
Experte: Maschine von AirAsia wird bald gefunden
Admiral Sigit Setiayana von der Luftwaffenbasis in Surabaya zeigte sich jedoch optimistisch, dass die vermisste Maschine bald gefunden werde. Es herrschten gute Sichtverhältnisse.
Am Flughafen Surabaya suchten Dutzende besorgte Angehörige die Passagierliste nach dem Namen ihrer Lieben ab. Etliche weinten und hielten sich in den Armen. Nias Adityas, eine Hausfrau aus Surabaya, überwältigte der Kummer, als sie den Namen ihres Ehemannes Nanang auf der Liste fand. „Er hatte mir eben noch gesagt: 'Preist Gott, das neue Jahr bringt eine Menge Glück“, sagte sie unter Tränen.
Die Piloten kamen aus Indonesien und Frankreich
Für die in Malaysia ansässige Billigfluglinie AirAsia ist es der erste derartige Vorfall. Nach ihren Angaben saß im Cockpit ein erfahrener indonesischer Pilot mit rund 6100 Flugstunden mit einem französischen Co-Piloten. An Bord waren zudem fünf Mitarbeiter in der Kabine und 155 Passagiere, darunter 16 Kinder und ein Baby.
Sechs der Fluggäste stammen nach Behördenangaben aus dem Ausland, darunter drei Südkoreaner und jeweils eine Person aus Singapur, Großbritannien und Malaysia. Bei den anderen Passagieren handelt es sich um Indonesier.
Nach Angaben von Airbus wurde das vermisste Air-Asia-Flugzeug im Oktober 2008 ausgeliefert. Die Maschine hat rund 23.000 Flugstunden in 13.600 Flügen angesammelt. Nach Angaben von Air Asia wurde der Jet am 16. November planmäßig gewartet.
Die Versicherung ist dieselbe wie bei MH 370
Air Asia dominiert die Billigflüge der Region seit Jahren. Lange bediente die Airline vor allem kurze Strecken zwischen den Metropolen Südostasiens. Erst kürzlich legte die Schwestergesellschaft AirAsia X aber auch Langstreckenflüge auf.
Unterdessen wurde bekannt, dass die deutsche Allianz wichtigster Rückversicherer der vermissten Maschine der malaysischen Fluggesellschaft AirAsia ist. „Wir können bestätigen, dass Allianz Global Corporate & Speciality UK (AGCS) der Hauptversicherer für Luftkasko und Schadenersatz bei AirAsia ist“, erklärte eine Firmensprecherin am Montag. AGCS ist auch Hauptversicherer für Malaysian Airlines, die in diesem Jahr zwei Maschinen verloren hat.