Die „Spirit of Piraeus“ der Rickmers-Gruppe brachte Montagmorgen 49 Schiffsbrüchige in die italienische Hafenstadt Bari. Bislang konnten 251 Menschen von der Adria-Fähre gerettet werden.
Athen/Rom. Das Containerschiff „Spirit of Piraeus“, das zur Hamburger Rickmers-Gruppe gehört, hat am Montagmorgen gegen 6.30 Uhr 49 Passagiere von der Unglücksfähre „Norman Atlantic“ in die süditalienische Hafenstadt Bari gebracht. Nach Angaben der Reederei sind alle Geretteten wohlauf. Sie wurden unterwegs mit Wasser, Essen und Decken versorgt.
„Wir sind alle froh, dass wir die Verantwortlichen bei der Rettungsaktion unterstützen konnten“, sagte der Kapitän der „Spirit of Piraeus“, Nasonov. „Ich bin sehr stolz auf meine Crew, die sehr hart gearbeitet hat, um so viele Menschen wie möglich zu retten.“
Der Frachter war nach Angaben von Unternehmenssprecher Marko Stampehl auf dem Weg von Ägypten nach Italien, als er am frühen Sonntagmorgen von den griechischen Behörden kontaktet wurde. Eigentlich sollte das Handelsschiff in Brindisi anlegen – dies sei aber wegen schlechten Wetters nicht möglich gewesen.
Im Hafen von Bari bereiteten sich die Rettungskräfte unterdessen auf einen Großeinsatz vor, die Krankenhäuser der Stadt sind in Alarmbereitschaft. Bislang konnten 251 Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Marine des Landes meldete. 227 weitere befanden sich noch auf der „Norman Atlantic“.
Am Montag sprach einer der Geretteten von Toten auf der Unglücksfähre. „Ich habe vier tote Personen gesehen, mit meinen eigenen Augen, ich bin sicher. Sie waren vor mir“, zitierte die Agentur Ansa den türkischen Passagier. Offiziell ist bisher von einem Todesopfer die Rede.
Die Fähre war auf dem Weg von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien, als am frühen Sonntagmorgen nordwestlich der Insel Korfu vermutlich auf dem Autodeck ein Feuer ausbrach. 478 Menschen waren insgesamt an Bord, darunter wahrscheinlich auch 18 Deutsche.