Es sollte der große Abend der Beyoncé Knowles werden, doch die wichtigen Preise räumten bei den MTV Video Awards andere ab. Und trotzdem wurde die Texanerin die Gewinnerin des Abends.
Los Angeles. Skandalsängerin Miley Cyrus (21) hat „Video des Jahres“ gemacht. Der Clip zu ihrem Hit „Wrecking Ball“ gewann am Sonntagabend (Ortszeit) in Inglewood bei Los Angeles den wichtigsten Preis der MTV Video Music Awards. Dabei setzte sich Cyrus, die ein Jahr zuvor an gleicher Stelle mit einer sexuell aufgeladenen Darbietung für einen Skandal gesorgt hatte, auch gegen Popkönigin Beyoncé Knowles („Drunk in Love“) durch, die mit acht Nominierungen als große Favoritin in den Abend gegangen war.
In der Königskategorie machten die Frauen den Abend fast unter sich aus. Pharrell Williams war mit seinem Gute-Laune-Song „Happy“ der einzige Mann unter den fünf Nominierten. Das Gewinnervideo, fast auf den Tag genau ein Jahr zuvor veröffentlicht, hatte für Aufsehen gesorgt, weil die damals 20-jährige Cyrus nackt auf einer Abrissbirne saß. Der Clip hatte Jugendliche begeistert und Eltern entsetzt.
Der erste Preis des Abends war an Katy Perry (29) gegangen. Sie hatte die Trophäe als bestes Video einer Sängerin für ihren Clip „Dark Horse“ bekommen. Das Gegenstück, den Preis für das beste Video eines Sängers, wurde dem Engländer Ed Sheeran (23) für „Sing“ überreicht. Für ihn war es, nach einer Nominierung im vergangenen Jahr, der erste MTV-Videopreis, für sie der fünfte.
Beyoncé war zwar achtmal nominiert, konnte aber nur drei Preise mit nach Hause nehmen. Aber sie beherrschte den Abend mit einer atemberaubenden Nummer zum Schluss der Show. Sie sang und tanzte einen Zusammenschnitt mehrerer ihrer Songs. Zuletzt kamen ihr Mann Jay-Z und die gemeinsame Tochter Blue Ivy, zweieinhalb Jahre alt, auf die Bühne und Beyoncé machte beiden eine Liebeserklärung. Es gibt seit längerem Trennungsgerüchte.
Der Preis, die silberne Astronautenfigur, feierte zugleich 30. Geburtstag. Am 14. September 1984 war er zum ersten Mal vergeben worden. „Video des Jahres“ wurde damals in New York nicht der nominierte „Thriller“ von Michael Jackson, sondern „You Might Think“ von „The Cars“ – einer Band, die Jüngere heute kaum noch kennen.