Ein starkes Erdbeben hat am Sonntag den Norden Kaliforniens erschüttert. Das Beben erreichte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS die Stärke 6,0. In 30.000 Haushalten fiel der Strom aus.
Napa. Beim schwersten Erdbeben im Norden Kaliforniens seit 25 Jahren sind mehr als 130 Menschen verletzt worden. Das teilten die Behörden mit, nachdem ein Beben der Stärke 6,0 am Sonntagmorgen (Ortszeit) das Weinanbaugebiet Napa Valley nordöstlich von San Francisco erschüttert hatte. Drei Menschen erlitten schwere Verletzungen, unter ihnen ein Kind, das in Lebensgefahr schwebte. Weitere 133 Menschen wurden mit weniger schweren Verletzungen in zwei Krankenhäusern der Region behandelt. In zehntausenden Haushalten fiel der Strom aus.
Das Beben richtete Schäden an zahlreichen Gebäuden an. Die Behörden sperrten 33 Gebäude ab, die als einsturzgefährdet eingestuft wurden. Teile des Zentrums der Stadt Napa wurden mit Absperrband gesperrt. Bei einem Brand in einer Wohnwagensiedlung wurden vier Wohnwagen vollständig zerstört.
Auch in anderen Siedlungen kämpfte die Feuerwehr gegen Brände. Nach Angaben der Behörden in Napa meldeten Bewohner zudem Gaslecks und zerborstene Wasserleitungen. In der Bucht von San Francisco fiel in mehr als 30.000 Haushalten der Strom aus, in Napa saßen die Menschen in 28.000 Wohnungen im Dunkeln. Auch Stunden nach dem Beben hatten 10.000 Haushalte keinen Strom.
Kurz vor Beginn der Weinlese waren viele Weingüter in dem bekannten Anbaugebiet von dem Beben betroffen. Auch historische Gebäude wurden beschädigt.
Das Erdbeben hatte die Bewohner des Napa Valley am frühen Sonntagmorgen im Schlaf überrascht. Es war auch in der 60 Kilometer entfernten Metropole San Francisco zu spüren. Es war das schwerste Beben in der Region seit dem Loma-Prieta-Beben der Stärke 6,9 im Jahr 1989.