Das Gesetz soll vor Ende des Jahres in Kraft treten, eine schnellere Umsetzung sei nicht möglich. Leihmütter sollen nur noch Kinder für Verwandte austragen dürfen, eine Bezahlung darf nicht erfolgen.

Bangkok. Nach der Kontroverse um Baby Gammy will Thailand kommerzielle Leihmuttergeschäfte gesetzlich verbieten. „Das Gesetz wird vor Ende des Jahres in Kraft treten“, sagte der Chef der Rechtsabteilung im Ministerium für öffentliche Gesundheit, Chatree Pinyai, am Freitag. Eine schnellere Umsetzung sei nicht möglich.

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Leihmütter nur noch Kinder für Verwandte austragen dürfen. Sie dürfen auch nicht bezahlt werden. Bislang sind Leihmüttergeschäfte in Thailand nicht ausdrücklich verboten.

Der Fall Gammy hat weltweit Empörung und eine Debatte über Leihmuttergeschäfte ausgelöst. Die biologischen Eltern hatten ihren Sohn mit Down Syndrom und einem Herzfehler Anfang des Jahres bei der thailändischen Leihmutter zurückgelassen. David und Wendy Farnell nahmen nur dessen gesunde Zwillingsschwester Pipah mit zurück nach Australien.

Die Leihmutter wandte sich Ende Juli an die Presse, weil sie kein Geld für Gammys Behandlung hatte. Nach einem Spendenaufruf in Australien kam das Geld für seine Versorgung schnell zusammen.

Thailand hindert Australier mit Leihmutter-Babys an Ausreise

Zwei australische Paare mit Leihmutter-Babys sind Berichten zufolge in Thailand an der Ausreise gehindert worden. Die beiden gleichgeschlechtlichen Paare seien mit den Kindern am Flughafen in Bangkok gestoppt worden, berichtete der australische Radiosender ABC am Donnerstag. Die Beamten bestünden neuerdings auf einer richterlichen Genehmigung für die Ausreise des Kindes.