Die Verhandlung verzögert sich wegen des Ausbruchs eines Häftlings, der in derselben JVA wie die 22-Jährige Angeklagte saß. Nun wurde die junge Mutter zu lebenslanger Haft verurteilt.

Arnsberg. Die junge Mutter feiert im Drogenrausch – zu Hause verhungert der Säugling: Nach dem qualvollen Tod ihres Babys ist eine 22-Jährige aus Soest wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Arnsberg folgte damit am Mittwoch dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die junge Mutter hatte zugegeben, dass sie im November in einer Diskothek in Münster unter dem Einfluss von Ecstasy und Amphetaminen gefeiert hatte, während die knapp vier Monate alte Tochter mehrere Tage allein in der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Soest lag. Das Mädchen verhungerte und verdurstete.

Die 22-Jährige sagte in ihrem Schlusswort, bei dem sie immer wieder in Tränen ausbrach, ihr tue unendlich leid, was passiert sei. Welche Strafe sie bekomme, sei ihr gleich: „Ich bin schon gestraft genug.“

Häftlingsausbruch verzögerte Verhandlung

Der Ausbruch eines Häftlings aus dem Gefängnis Gelsenkirchen hat den Verhandlungsbeginn in Arnsberg verzögert. Die 22-Jährige, die ebenfalls in dem Gefängnis in Gelsenkirchen sitzt, war am Mittwochvormittag nicht rechtzeitig zum Beginn der Verhandlung am Landgericht gebracht worden. Erst am späten Vormittag traf sie ein. Der Häftling war am Morgen aus der JVA geflohen; ein Polizeisprecher in Gelsenkirchen bestätigte Informationen der „Bild“-Zeitung.