Zum Sieg der Dragqueen Conchita Wurst aus Österreich meldeten sich zahlreiche Prominente zu Wort. „Österreichs Wurst ist die Beste!!!“ oder „Ein klares Statement mit Stil hat gewonnen“ schreiben sie.
Hamburg/Kopenhagen. Der ESC-Sieg der Österreicherin Conchita Wurst hat große Stürme der Begeisterung in Europa ausgelöst. Während die Dragqueen vor dem Eurovision Song Contest zum Teil noch angefeindet wurde, fallen die Kommentare nach ihrem Triumph größtenteils positiv aus.
So schrieb Hape Kerkeling bei Facebook: „Heute sind wir alle Österreicher.“ Der Entertainer bekennt sich bereits seit Jahren zu seiner Homosexualität. Satiriker Oliver Kalkofe veröffentlichte folgenden Kommentar: „Ein klares Statement mit Stil hat gewonnen, das ist überaus erfreulich... Chapeau!“
Und sogar der österreichische konservative Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter schrieb: "Österreichs Wurst ist die Beste!!!", wie die „Welt“ berichtete.
„Conchita ist gegen Diskriminierung, darum lieben wir sie“, sagte auch ein Fan der Sängerin in Wien. Ein anderer fügte hinzu: „Ich bin immer noch fassungslos, dass Europa wirklich so tolerant ist.“ Eine junge Frau meinte: „Dies ist ein Zeichen von Liebe, Toleranz und Offenheit.“
In manchen Medien wurde sogar über eine mögliche Karriere der Dragqueen als Bond-Girl gewitzelt. Auf der Webseite des ORF war zu lesen: "Sie wäre ein würdiges Bond-Girl, das hat sie am Samstagabend bewiesen."
Wurst musste mit Anfeindungen umgehen
Doch Wurst wurde nicht immer gefeiert. Vor ihrem Auftritt sah sich der Mann in Frauenkleidern, alias Tom Neuwirth, zahlreichen Anfeindungen ausgesetzt. Neuwirths Art zu Leben sei „nicht natürlich“, sagte der im Vorhinein mit zu den Favoriten gezählte armenische Sänger Aram MP3. Der am Ende als Vierter mit deutlichem Punkteabstand hinter Conchita Wurst gelandete Aram MP3 entschuldigte sich zwar für seine Äußerung.
Conchita Wurst nutzte die Anfeindung aber zur selbstbewussten Feststellung, dass auch ein dummer Spruch verletzt. „Aber auch wenn er beteuert, dass er alles als Witz gemeint hat, muss man sagen, dass es einfach nicht lustig ist. Die Anfeindungen waren einfach geschmacklos“, sagte Neuwirth der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Dabei geht es Neuwirth gerade darum, in der Gestalt der Conchita Wurst deutlich zu machen, wie viel Freiheit der Einzelne hat. „Ich habe diese bärtige Lady erschaffen, um der Welt zu zeigen, dass du machen kannst was du willst“, sagt der 25-Jährige. „Solange du niemandem weh tust, kannst du alles mit deinem Leben machen, schließlich haben wir nur eines.“
Und das zeigte sie auch schon vor ihrem Auftritt. So postete sie auf ihrer Facebook-Seite: „Diese Nacht steht für Gleichberechtigung, Liebe und Respekt!“ Und: „Wir sind unaufhaltbar.“