Malaysia Airlines beendet auch Hotelaufenthalte für Angehörige. Australische Behörden wollen ihre Suche auf den Meeresgrund konzentrieren und nur noch mithilfe eines Unterwasser-Roboters fortführen.
Kuala Lumpur. Die Suche mit Schiffen und aus der Luft nach Malaysia-Airlines-Flug MH370 ist acht Wochen nach dem rätselhaften Verschwinden der Maschine ergebnislos beendet worden. Die federführenden australischen Behörden wollen ihre Suche „in den kommenden Wochen“ auf den Meeresgrund konzentrieren und nur noch mithilfe eines Unterwasser-Roboters fortführen, wie das Koordinationszentrum am Mittwoch erklärte. Der erste offizielle Zwischenbericht bot am Donnerstag keine neuen Erkenntnisse.
Nach Einstellung der groß angelegten Suche im Indischen Ozean solle nur noch ein australisches Flugzeug vom Typ P-3 Orion auf Abruf bereit stehen, sagte ein Sprecher des Koordinationszentrums. Die USA, Japan, Neuseeland und Malaysia bestätigten, dass ihre Suchflugzeuge zurückgerufen wurden. Auch die meisten Schiffe aus Australien, China und Großbritannien traten den Heimweg an. Zum Einsatz kommen soll fortan nur noch der Unterwasser-Roboter Bluefin-21, der bislang 400 Quadratkilometer abgesucht hat. Zur Verstärkung könnten in absehbarer Zeit auch Privatfirmen hinzugezogen werden.
Insgesamt hatte es seit dem 18. März mehr als 300 Suchflüge in der Meeresregion vor der Westküste Australiens gegeben, die eine Fläche von mehr als 4,5 Millionen Quadratkilometer umfasst. Dabei wurden zwar immer wieder Trümmerteile und Müll gefunden, diese stammten jedoch nicht von dem gesuchten Flugzeug. Australiens Premierminister Tony Abbott hatte am Montag erklärt, es sei „höchst unwahrscheinlich“, dass an der Oberfläche des Indischen Ozeans noch Wrackteile gefunden würden.
Ein mit Spannung erwarteter Bericht der malaysischen Regierung zum Stand der Suche entpuppte sich derweil als wenig aufschlussreich. Das fünfseitige Dokument wurde Medienvertretern am Donnerstag per E-Mail zugesandt und enthielt im Wesentlichen eine Kurzzusammenfassung bekannter Informationen zu der verschollenen Passagiermaschine. Beigefügt waren Aufnahmen der Gespräche zwischen Cockpit und Flugkontrolle.
Das Schreiben war schon am 9. April an die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation ICAO übergeben worden, die derartige Krisenberichte binnen 30 Tagen nach solchen Vorfällen verlangt. Malaysias Ministerpräsident Najib Razak hatte die Verzögerung von drei Wochen bis zur endgültigen Veröffentlichung mit „internen“ Prüfungen des Dokuments durch Experten begründet. Seine Regierung war wiederholt für ihre Informationspolitik angesichts der Tragödie kritisiert worden – vor allem von verzweifelten Hinterbliebenen der Passagiere.
Warum das Flugzeug mit 239 Insassen am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich von den Radarschirmen verschwand, ist weiterhin rätselhaft. Parallel zu der Suchaktion hatte die malaysische Polizei Ermittlungen dazu eingeleitet, ob möglicherweise ein Terrorakt oder anderes Verbrechen für das Verschwinden der Maschine verantwortlich ist. Ergebnisse dazu enthielt der am Donnerstag veröffentlichte Bericht aber nicht.
Den Angehörigen der größtenteils chinesischen Passagiere hatte Malaysia Airlines in mehreren Ländern Hotelaufenthalte bezahlt, um sie dort regelmäßig über Neuigkeiten zu informieren. Dieser Service werde bis zum 7. Mai eingestellt, teilte die Fluggesellschaft nun mit. Angebrachter sei jetzt, zu Hause in vertrauter Umgebung und im Kreis von Familie und Freunden mit den neuesten Informationen versorgt zu werden. Eingerichtet würden dafür zentrale Anlaufstellen in Peking und Kuala Lumpur.