Die lebenserhaltenden Maschinen bei Marlise Munoz sollen abgeschaltet werden. Der Fötus ist nicht überlebensfähig. Diese Sterbehilfe ist umstritten.
Chicago. Ein amerikanisches Gericht hat die Abschaltung der lebenserhaltenden medizinischen Apparaturen bei einer für hirntot erklärten Schwangeren angeordnet. Die Maschinen, mit denen die 33-jährige Texanerin Marlise Munoz am Leben gehalten werde, müssten bis zum Montagnachmittag abgeschaltet werden, entschied das Gericht im County Tarrant westlich von Dallas. Das John-Peter-Smith-Hospital in Fort Worth teilte umgehend mit, der Anweisung Folge zu leisten. Weiter hieß es, der Fötus sei „nicht überlebensfähig“.
Über Munoz' Schicksal war in den vergangenen Tagen heftig diskutiert worden. Ihr Fall berührt gleich mehrere Fragen, die in den USA regelmäßig hitzige Debatten heraufbeschwören, vor allem die Themen Abtreibung und Sterbehilfe. Texas gehört zu den zwölf US-Bundesstaaten, in denen für schwangere Frauen unter allen Umständen verlangt wird, dass sie am Leben erhalten werden müssen.
Munoz brach Ende November mit einer Lungenembolie zusammen. Ihrem Ehemann Erick zufolge war nicht klar, wie lange der Fötus damals nicht mit Sauerstoff versorgt wurde. Munoz hatte nach Schilderung der Angehörigen den Wunsch geäußert, bei einem Schicksalsschlag nicht künstlich am Leben erhalten zu werden. Die Klinik berief sich aber auf die bestehenden Bestimmungen.