Es war ein gewaltiges Staraufgebot: Hollywood feierte sich mit den Golden Globes – doch wie immer gab es einen Eklat, den auch das Piepen in der Übertragung nicht übertünchen konnte.
Los Angeles. Hut ab: Der frühere Formel-1-Weltmeister Niki Lauda, 64, hat vor versammelter Hollywood-Prominenz seine markante rote Käppi abgezogen. Bei der Verleihung der Golden Globes präsentierte der Österreicher zusammen mit dem Schauspieler Chris Hemsworth, 30, den nominierten Rennfahrer-Film „Rush – Alles für den Sieg“. Beim Rennsport könne man sich keine Fehler erlauben, sagte Lauda und zeigte auf seinen kahlen Kopf. Bei einem fürchterlichen Feuer-Unfall auf dem Nürburgring hatte er 1976 schwerste Verbrennungen erlitten.
Ron Howards „Rush“ dreht sich um die frühere Rivalität zwischen den Rennfahrern James Hunt (Hemsworth) und Lauda, der von Daniel Brühl gespielt wurde. Der für seine Nebenrolle nominierte Brühl ging bei der Preisverleihung leer aus.
Die Kino-Produktionen „American Hustle“ und „12 Years a Slave“ sind bei den Golden Globes als beste Filme ausgezeichnet worden. Zudem wurden Hauptdarstellerin Amy Adams und Nebendarstellerin Jennifer Lawrence ausgezeichnet, sodass „American Hustle“ mit drei Auszeichnungen der große Sieger des Abends war.
Hier finden Sie die offizielle Website der Golden Globes
Leonardo DiCaprio erhielt als bester Schauspieler Komödie/Musical für seine Rolle in Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ den zweiten Golden Globe seiner Karriere. Bester männlicher Drama-Darsteller wurde Matthew McConaughey („Dallas Buyers Club“). Cate Blanchett bekam den Preis als beste Drama-Darstellerin für ihren Auftritt in „Blue Jasmine“ von Regisseur Woody Allen. Allen erhielt zudem den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Weil er eine bekannte Abneigungen gegen Preisverleihungen hegt, nahm Schauspielerin Diane Keaton die Auszeichnung stellvertretend entgegen.
Der Preis für die beste Regie ging an Alfonso Cuarón für den Science-Fiction-Thriller „Gravity“. Die US-Fernsehserie „Breaking Bad“ gewann den Preis als bestes TV-Drama und ließ dabei unter anderem die Produktion „House of Cards“ hinter sich. Den Globe für den besten ausländischen Film holte die italienische Produktion „La Grande Bellezza – Die große Schönheit“.
Die irische Band U2 und Danger Mouse erhielten für „Ordinary Love“ zu „Mandela – Der lange Weg zur Freiheit“ den Globe für den besten Filmsong. U2-Sänger Bono erklärte, die Arbeit an dem Film sei der Abschluss einer gemeinsamen Reise mit dem im Dezember verstorbenen Mandela gewesen, die vor rund 35 Jahre zuvor mit einem Anti-Apartheids-Konzert begonnen habe.
Moderatorinnen der Show am Sonntagabend waren die Schauspielerinnen Tina Fey und Amy Poehler. Über die Vergabe der Preise für die besten Film- und Fernsehproduktionen bestimmt eine Gruppe von etwa 100 internationalen Journalisten, die in Hollywood arbeiten. Die Golden Globes werden auch als Gradmesser für die Chancen bei der Oscar-Verleihung gesehen, die dieses Jahr am 2. März stattfindet.
Für einen Eklat sorgte Schauspielerin Jacqueline Bisset, die bereits fünfmal nominiert war und am Sonntag ihren ersten Globe gewann. Bei der Entgegennahme des Preises als beste TV-Nebendarstellerin in der BBC-Produktion „Dancing on the Edge“ sagt sie unter anderem, sie danke ihrer Mutter. „Sie hat gesagt: Geh zur Hölle und komm nicht mehr zurück.“ Auch von der einsetzenden Musik ließ sie sich nicht weiter abhalten, sodass die Sendeleitung ihre Aussagen mit einem Piep-Ton überblendet.