Seit sechseinhalb Jahren suchen die McCanns ihre Tochter Madeleine. Jetzt sollte auch das deutsche Fernsehen helfen. Nach ihrem „Aktenzeichen XY... ungelöst“-Auftritt gibt es Hunderte Hinweise.
München. Mit einem emotionalen Auftritt haben die Eltern des seit mehr als sechs Jahren verschwundenen britischen Mädchens Maddie bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ um Hilfe gebeten. „Wenn Sie irgendetwas wissen, bitte bitte trauen Sie sich und melden Sie sich. Wir brauchen Ihre Hilfe“, sagte Madeleines Mutter Kate McCann am Mittwochabend in dem ZDF-Magazin. Nach dem Ende der Fernsehsendung gingen laut ZDF mehr als 500 Hinweise ein. Nach ähnlichen Sendungen in Großbritannien und den Niederlanden waren damit insgesamt 2400 Hinweise bei der Polizei eingegangen.
Im Schnitt 7,26 Millionen Menschen verfolgten die „XY“-Sendung - die Ausgabe war damit die meistgesehene seit 1998. Gerry McCann glaubt an einen Durchbruch bei der Suche, er betonte: „Es gibt keinen Beweis dafür, dass Madeleine tot ist.“ Vor sechseinhalb Jahren verschwand die damals drei Jahre alte Maddie aus der Ferienwohnung der Familie in Praia da Luz an der portugiesischen Südküste.
Die britischen Ermittler von Scotland Yard, die sich des Falls nach öffentlichem und auch politischem Druck angenommen haben, konzentrieren sich inzwischen auf zwei junge Männer, die in der Zeit vor dem Verschwinden des Mädchens in der Ferienanlage gesehen wurden und möglicherweise Deutsch oder Niederländisch sprachen.
Vor allem ein Mann, der beobachtet wurde, als er kurz nach Maddies Verschwinden mit einem Kind auf dem Arm Richtung Strand ging, steht im Fokus. Phantombilder von ihnen wurden in der Sendung gezeigt.
Im Gespräch mit Moderator Rudi Cerne gaben die McCanns einen Einblick in das, was sie durchleben, seitdem ihre kleine Tochter spurlos verschwunden ist. „Wir vermissen sie jeden Tag“, sagte Gerry McCann.
„Es ist immer noch schwer zu verstehen, dass etwas so Katastrophales, etwas so Unfassbares mit unserer Tochter geschehen ist“, sagte seine Frau. Sie versuchten, nach vorne zu schauen, auch ihren beiden jüngeren Kindern zuliebe. „Natürlich müssen wir jeden Tag damit leben und wir haben uns angepasst an das Leben ohne Madeleine.“ Aber: „Wir sind zu fünft, auch wenn derzeit nur vier von uns zusammen sind.“