Stormtrooper, Ewoks und Luke Skywalker strömen zum weltgrößten „Star Wars“-Spektakel ins Ruhrgebiet. In Essen warten der Nachbau eines „Tie Fighter“ und lange Schlangen vor den kostspieligen Audienzen der Stars.
Essen. Michael Schramm steht in schneidiger, schwarzer Uniform vor dem Raumgleiter. Er nimmt Fans in den Arm, posiert für Fotos. Für das Fan-Spektakel „Star Wars Celebrations“ ist der 45-jährige Versicherungsfachmann aus Hessen in die Rolle eines Offiziers des Todessterns geschlüpft. Als solcher empfängt er in der Messe Essen begeisterte Kinder und Erwachsene vor dem “Advanced Tie Fighter“. Mehr als 30.000 Besucher werden an diesem Wochenende auf dem Treffen erwartet.
Gemeinsam mit seinen Mitstreitern vom Kostümclub „501st“ hat Schramm das tonnenschwere Raumschiff nachgebaut – zum Einsatz kam das Original 1977 in „Episode IV“, dem ersten aller „Star Wars“-Filme. Am Steuer saß damals Bösewicht „Darth Vader“, der mit Hilfe des Kampffliegers den Todesstern verteidigte. Eine Legende war geboren.
„Der Tie Fighter besteht hauptsächlich aus Aluminium und Stahl - die runde Pilotenkanzel ist aus Plastik“, sagt Schramm mit Blick auf das 12 Meter breite und 4,50 Meter hohe Ungetüm. Abflussrohre, Isolierstoffe, medizinische Geräte – auf der Suche nach geeigneten Teilen für das Raumschiff nahmen die Helfer keine Rücksicht auf ursprüngliche Verwendungszwecke. Die zwei Jahre Arbeit haben sich gelohnt. Immer mehr Fans strömen zum „Tie Fighter“ in Halle 11 und lassen sich mit der Crew ablichten.
Die Besucher haben sich – wie es sich für ein solches Treffen gehört – auch selbst in ihre Kostüme geworfen. Philipp Hermle ist als ein „Hosth Trooper“ der Rebellen unterwegs. Und hat Glück, dass sich die Temperaturen wieder etwas abgekühlt haben. Das Kostüm ist für eine winterliche Filmkulisse ausgelegt. Da haben es seine Begleiter in den leichten Roben der „Dark Jedi“ besser.
Für die Fans ist die „Star Wars Celebration“, das weltgröße Treffen für „Star Wars“-Begeisterte, ein Schaulaufen und eine Party zugleich. Sie begehen die Original-Filmkulissen, wie Jabbas Palast, bestaunen Original-Requisiten. Und sie stehen an den nicht enden wollenden Schlangen an, die sich vor den Schaltern winden, hinter denen die Stars der Filme Autogramme geben.
Das ist nicht nur zeitaufwendig, es ist vor allem teuer. Für ein Foto mit Mark Hamill alias „Luke Skywalker“ müssen Fans 120 Euro hinlegen, für eines von „Imperator“ Ian McDiarmid 110 Euro. Darin enthalten sind allerdings noch nicht die Kosten für das Autogramm. So werden – je nach Bekanntheitsgrad des Schauspielers – schnell bis zu 200 Euro für die Fan-Erinnerung fällig. Die Fotos mit Michael Schramm, seinem Team und dem „Tie Fighter“ sind kostenlos.